Die Sachthemen und das Online-Marketing der Tourismuswerbung für die Fränkische Schweiz
Von Sandra Schneider – 09/2019
Die Tourismuszentrale Fränkische Schweiz bewirbt, der Vielfalt der Attraktionen und kulturellen Angebote entsprechend, einen breiten Strauß an Themen, mit denen Touristen angezogen und informiert werden sollen. Aufgrund der immer stärkeren Nutzung moderner Medien versucht die Zentrale dabei, potenzielle Besucher der Fränkischen Schweiz vor allem im Online-Bereich anzusprechen. Im folgenden werden zunächst die wichtigsten Themen vorgestellt, für die die Tourismuszentrale wirbt. Anschließend wird die Entwicklung des Online-Marketings für die Fränkische Schweiz bis in die Gegenwart geschildert.
A. Die Sachthemen der Tourismuswerbung
Wandern
Die Fränkische Schweiz bietet aufgrund ihrer Lage in einem naturräumlich sehr attraktiven Gebiet sehr gute Voraussetzungen für das Wandern. Mit einem abwechslungsreichen Wanderwegenetz von rund 4.000 km Länge sowie der Anbindung an zwei überregionale und zertifizierte Wanderwege („Frankenweg“ und „Fränkischer Gebirgsweg“) verfügt die Region auch über eine gute wandertouristische Infrastruktur. Neben den Fernwanderwegen werden den Gästen Mehrtageswanderungen sowie Kurz- und Rundwanderwege angeboten. Zudem gibt es mit Brauerei- und Bierwanderwegen, Kunst- und Skulpturenwegen, Naturlehrpfaden oder Erlebniswandertouren vielversprechende Ansätze einer themenspezifischen Aufladung des Themas Wandern. Eine Besonderheit stellen hierbei die sieben Brauerei- und Bierwanderwege dar: „Fünf-Seidla-Steig“, „Bierquellenwanderweg“, „13-Brauereien-Weg“, „Bierkellerwanderung“ und die Brauereienwege um Aufseß, Waischenfeld und im Ahorntal. Hierzu werden durch die Touristinformation Waischenfeld geführte Brauereiwanderungen mit einem fachkundigen Führer angeboten, der die Teilnehmer über die Geschichte der Braukultur informiert.
Radfahren und E-Bike
Im Radtourismus verfügt die Fränkische Schweiz bereits über eine solide Radwegeinfrastruktur. Es existieren 58 Radrundtouren und es besteht Anbindung an 14 überregionale Fernradwege wie dem „Radweg Burgenstraße“ und dem „Main-Radweg“. Als regional attraktiver Radweg ist der „Fränkische Schweiz Radweg“ zu nennen, welcher auf 65 km von Forchheim nach Bayreuth führt. Zudem gibt es den 41 km langen „Hochweg Fränkische Schweiz“, welcher abseits vielbefahrener Straßen von Bamberg aus durch das landschaftlich reizvolle Vorland der Fränkischen Alb und mit herrlichen Ausblicken über die Albhochfläche bis nach Plankenfels verläuft. Allerdings ist das Radfahren aufgrund der Topographie für die Gäste oft recht beschwerlich, es sei denn man fährt die Routen in den Tälern. Seit 2011 wurde deshalb das Thema Elektrofahrrad stark einbezogen. Im Themenbereich E-Bike verfügt die Region mit 14 E-Bike Verleihstationen über eine solide Servicequalität. Zudem werden geführte E-Bike-Touren angeboten.
Mountainbike
Die Fränkische Schweiz bietet mit ihrem Relief und einer reizvollen Naturlandschaft auch hervorragende Möglichkeiten für das Mountainbiking. Mountainbikes werden derzeit an vier Orten der Region angeboten. In Heiligenstadt existiert ein Mountainbikezentrum, welches über drei ausgeschilderte Routen auf insgesamt 130 Kilometern Länge und 2.400 Höhenmetern verfügt. Daneben ist die Stadt Hollfeld Ausgangspunkt für zwei ausgewiesene Mountainbiketouren im Schwierigkeitsniveau mittel und schwierig. In der Gemeinde Egloffstein existieren sechs abwechslungsreiche Mountainbiketouren auf insgesamt 290 Kilometern und mit 500 bis 1.800 zu bewältigenden Höhenmetern. Auch in der Region um Ebermannstadt gibt es acht Mountainbiketouren in den Schwierigkeitsklassen leicht und mittel.
Mit einem neuen Moutainbikekonzept werden ab 2018 eine noch bessere Infrastruktur und neu ausgearbeitete Touren-Angebote entwickelt (Abb. 3).
Klettern
Das Frankenjura, zu dem auch die Fränkische Schweiz gehört, bietet mit seinen etwa 1.000 Felsen und zahlreichen Kletterrouten ideale Voraussetzungen für das Klettern. Die Fränkische Schweiz zählt dementsprechend zu den am besten erschlossenen Klettergebieten Europas und besitzt mit 12.000 Kletterrouten an 800 Felsen im Themenbereich Klettern ein klares Alleinstellungsmerkmal. Die Kletterregion Frankenjura/Fränkische Schweiz ist weltweit in der Szene bekannt und sehr beliebt.
Zugleich stellen die Felslebensräume im Gebiet der Fränkischen Schweiz auch wertvolle Stätten für die heimische Flora und Fauna dar. Um diese Lebensräume zu erhalten, gilt es, die Belange des Naturschutzes zu berücksichtigen. Daher wurden in der Region insgesamt 14 Kletterkonzepte entwickelt, welche das Ziel verfolgen, den Kletterbetrieb zu lenken und die für die Felslebensräume belastenden Auswirkungen des Sportkletterns zu minimieren.
Neben dem natürlichen Kletterpotenzial gibt es in der Fränkische Schweiz noch weitere Kletterangebote, wozu drei Klettergärten (Pottenstein, Betzenstein und Veilbronn) und zwei Boulder- und Kletterhallen (Boulderhalle Frankenjura in Betzenstein und Magnesia Kletter-Seil-Erlebnis-Park in Forchheim) zählen. Zudem gibt es die Kletterschule „Frankenjura“ in Hiltpoltstein und ein Kletterinfozentrum in Obertrubach.
Kulinarik
Die Fränkische Schweiz ist Teil der Genussregion Oberfranken, die im Jahr 2016 als immaterielles Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde. Aufbauend auf einer bodenständigen Landwirtschaft als Rohstofflieferant belegt das oberfränkische Handwerk mit 714 Metzgereien sowie 529 Bäckereien und Konditoreien zwei Spitzenplätze weltweit. In keinem anderen Land gibt es eine Region, in der auf die Einwohnerzahl bezogen so viele Metzgereien angesiedelt sind.
Als weiteres kulinarisches Highlight ist die hohe Brauerei- und Brennereidichte zu nennen. Die Fränkische Schweiz verfügt über 70 familiengeführte Brauereibetriebe und etwa 300 Traditionsdestillerien (Stand 2018) (Abb. 5). Diese vielfältige Brauerei- und Brennereikultur kann als Besonderheit und Alleinstellungsmerkmal der Region angesehen werden.
Brauchtum und Tradition
Das Brauchtum ist in der Fränkische Schweiz sehr vielfältig und prägend. Es existieren zahlreiche regionstypische Veranstaltungen und Traditionen wie zum Beispiel die Kirchweihen, die religiösen Lichterprozessionen oder das Osterbrunnenschmücken.
Die fränkischen Kirchweihen, in der Region mundartlich „Kärwa“ genannt, finden jährlich zwischen Ende April und Anfang Dezember in nahezu jedem Dorf der Fränkischen Schweiz statt. Hierbei wird traditionell von Donnerstag bis Dienstag in einem Dorfgasthaus oder einem Festzelt gefeiert. Die Veranstaltung wird von einem regionstypischen Festumzug und Blasmusik sowie Schaustellerbetrieb und regionalen Köstlichkeiten begleitet (Abb. 6). Die Tourismuszentrale Fränkische Schweiz bewirbt dieses Brauchtum über einen Kirchweihführer inklusive immerwährendem Kirchweihkalender. Zu den besonderen Kirchweihfesten zählen das „Walberla-Fest“ am ersten Maisonntag, das „Annafest“ in Forchheim und die Tanzlinden-Kirchweih in Limmersdorf, welche zum immateriellen Kulturerbe ernannt wurde. Die acht religiösen Lichterfeste der Fränkischen Schweiz finden jährlich zum Beschluss der ewigen Anbetung von November bis Januar statt. Hierbei werden die Täler kleiner Orte, welche von etwa 150 Meter hohen Felswänden umgeben sind, mit kleinen Holzfeuern bestückt.
Die Tradition des Osterbrunnenschmückens wird in 200 Orten der Fränkischen Schweiz in der Karwoche bis zwei Wochen nach Ostern praktiziert. Hierbei werden Brunnen mit tausenden buntbemalten Eierschalen, Blumen, Kränzen und Girlanden geschmückt. Die Fränkische Schweiz bewirbt diese Tradition auch touristisch und es existiert eine Broschüre zum Thema Osterbrunnen, welche jedes Jahr neu erscheint. Der Osterbrunnen in Bieberbach steht als größter Osterbrunnen der Welt im Guinnessbuch der Rekorde (Abb. 7).
Erlebnis und Natur
Im Bereich der Naturerlebnisse spielt der Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst eine zentrale Rolle. Dieser bewirbt in einer Broschüre thematisierte Wanderungen, wie Märchenwanderungen, Osterbrunnenwanderungen, Nachtwächterrundgänge, Wildkräuterspaziergänge, Rundwanderungen zu Wasserwiesen, aber auch Höhlenführungen. Zudem gibt es ein „Informationszentrum Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst“, welches sich im alten Bahnhof von Muggendorf befindet. In diesem kann man sich über die regionaltypische Tier- und Pflanzenwelt, die Geologie, Höhlen und Burgen im Naturpark und über das typisch fränkische Brauchtum informieren.
Ein weiteres Naturerlebnis in der Region stellt der Wildpark Hundshaupten dar (Abb. 8). Ganzjährig bietet er die Möglichkeit, die Landschaft und Tiere der Fränkischen Schweiz zu erleben und hat sich inzwischen zu einer Familienattraktion entwickelt. Zusätzlich gibt es seit Oktober 2015 ein „Grünes Klassenzimmer“ am Eingang des Wildparks, das für Schulklassen und Gruppen als Veranstaltungs- und Seminarraum zur Verfügung steht.
Wasser
Auf der 78 km langen Wiesent, dem Hauptfluss der Fränkischen Schweiz, besteht von Mai bis September die Möglichkeit zum Kajak- und Kanufahren. Vier Anbieter (Kajak-Mietservice in Doos, Aktiv Reisen, Leinen-Los und die Abenteuerwerkstatt in Betzenstein) bieten geführte Kanu- und Kajaktouren an, auf Kurzstrecken, aber auch als Tagestouren zwischen 8 und 13 km.
Da jedoch auch der Naturschutz in der Fränkischen Schweiz eine zentrale Rolle spielt, ist das Kanu- und Kajakfahren seit dem Jahr 2006 aufgrund einer Rechtsverordnung der Regierung von Oberfranken nur noch eingeschränkt möglich. Zudem haben die Veranstalter Verhaltensregeln für Kanu- und Kajakfahrer aufgestellt, um die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten.
Aufgrund des Naturschutzes und des intakten Ökosystems der Region besteht in den Gewässern der Fränkischen Schweiz eine enorme Dichte an Fischbeständen. Zudem weist die Wiesent eine der höchsten Besatzdichten an Bachforellen in ganz Europa auf. Befischt werden die Gewässer fast ausschließlich mit der Methode des Fliegenfischens. In der Region gibt es 28 Angelstellen, welche nur für Profis mit Angelschein zugänglich sind. Zudem existieren zwei regionale Fliegenfischerschulen.
Als weiteres Angebot sind die Erlebnis- und Hallenbäder in der Region zu nennen. Die Fränkische Schweiz verfügt über drei Hallenbäder in Ebermannstadt, Gräfenberg und Hollfeld und vier Erlebnisbäder, das „Königsbad“ in Forchheim, die „Frankenlagune“ in Hirschaid, das „CabrioSol“ in Pegnitz und das „Juramar“ in Pottenstein, welche ganzjährig geöffnet haben. Als regionales Highlight unter den Bädern ist außerdem die „Therme Obernsees“ zu nennen (Abb. 9); diese verfügt über eine Badewelt, die als Europabad mit 4 Badeperlen ausgezeichnet ist, eine Saunalandschaft, die als „Weltsauna“ mit 6 Perlen ausgezeichnet ist und das Qualitätszertifikat *****PREMIUM besitzt sowie einen Physiotherapie- und Wellnessbereich.
Im Sommer wird das Angebot durch idyllische Natur- und Freibäder ergänzt, etwa das Familienschwimmbad in Streitberg, das Höhenschwimmbad in Gößweinstein, das Felsenbad in Pottenstein oder die Freibäder in Waischenfeld, Egloffstein, Betzenstein sowie das Ebsermare in Ebermannstadt.
Museen und Kultur
In der Fränkischen Schweiz existieren zahlreiche Kulturobjekte: 4.799 materielle Kulturerbeobjekte verteilen sich auf 48 Gemeinden. Hierzu zählen kulturelle Relikte, Einrichtungen und Schauplätze (u. a. Burgen, Schlösser, Parks, Kirchen, Museen etc.), Industrieobjekte (Industriemuseen, Industrieerlebnislandschaften etc.) sowie Städte, Dörfer und Kulturlandschaften (u. a. Stadthäuser, Bauernhöfe etc.). Demzufolge ist die Quantität der Kulturobjekte sehr hoch. 211 der Kulturobjekte werden beworben und haben somit eine touristische Bedeutung für die Region. Dies entspricht 7 % der Gesamtzahl an Kulturobjekten.
Hierbei dominiert nicht zuletzt das religiöse Kulturerbe mit 72 religiösen Bauten, vor allem Kirchen. Von zentraler Bedeutung ist die von Balthasar Neumann in Gößweinstein errichtete Basilika zur Heiligsten Dreifaltigkeit. Sie ist der zweitgrößte Wallfahrtsort im Erzbistum Bamberg und der größte Dreifaltigkeitswallfahrtsort Deutschlands. Jährlich pilgern rund 140 feste Wallfahrtsgruppen nach Gößweinstein, wodurch der Ort als spirituelle und kirchliche Mitte der Fränkischen Schweiz zählt.
Als weitere materielle Kulturerbestätten sind die Burgen, Schlösser und Burgruinen (Abb. 10) in der Fränkischen Schweiz zu nennen, welche auch als touristische Attraktionen in der Region gelten. Von den insgesamt 170 Burgen, Schlösser und Ruinen sind heute noch 35 bewohnt, wovon wiederum elf dieser historischen Bauwerke für Urlauber zugänglich sind. Als bekannte Burgen sind die Burg Rabenstein, Burg Egloffstein oder Burg Waischenfeld zu nennen.
Zudem sind zehn Gemeinden der Fränkischen Schweiz Teil der Deutschen Burgenstraße, welche sich von Heilbronn bis nach Prag erstreckt, und in der Fränkischen Schweiz von Forchheim bis nach Memmelsdorf bei Bamberg verläuft.
Des Weiteren verfügt die Fränkische Schweiz im kulturellen Bereich über einige sehenswerte Museen, wie das Meerrettich-Museum in Baiersdorf, das Levi-Strauss Museum in Buttenheim, das Geigenbaumuseum in Bubenreuth, das Lindenbaummuseum in Neudrossenfeld, das Wallfahrtsmuseum in Gößweinstein, das NordJURA-Museum in Weismain oder das Fränkische Schweiz Museum in Tüchersfeld, welches mit seinen umfangreichen regionalen Sammlungen zu den sehenswertesten Museen in Franken zählt.
B. Die Entwicklung des Online-Marketings für die Fränkische Schweiz
1982–2014
Die ersten Gehversuche in Sachen Onlinedienst begannen über den Bildschirmtext (kurz Btx oder BTX;) im Jahre 1982 über das Schlagwort „Fränkische Schweiz“. Dieser Text kombinierte Telefon und Fernsehschirm zu einem Kommunikationsmittel und bot eine Text-, aber keine Bildübermittlung. Er diente u. a. der Annahme von Bestellungen für Informationsmaterial und wurde 1997 gekündigt.
Im Sommer 1996 wurde die Fränkische Schweiz als eine der ersten Regionen Bayerns an Bayern Tourismus Line (BTL), das erste bayernweite Intranet-Netzwerk, angeschlossen. Über eine Telefonleitung und eine spezielle Einwählsoftware gelangte man in die Datenbank und konnte so Datenpflege betreiben.
Im November 1996 wurde dann die Domain www.fraenkische-schweiz.com gesichert. Die sinnvollere .de-Endung war leider schon registriert und wird bis heute von einem anderen Anbieter im Tourismusmarketing genutzt. Im Juni 1997 ging die neue Seite dann ans Netz und wurde bis Ende November 1997 komplett gestaltet. Insgesamt wurden in der ersten Version fast 300 Seiten mit Informationen ausgespielt. Damit war die Fränkische Schweiz die erste der damals 15 in Franken existierenden Tourismusregionen, die eine eigene Internetseite besaß. Schneller war nur die Stadt Würzburg, die ein halbes Jahr früher an den Start ging.
1998 hatte die Seite bereits 49.499 Besucher und 734 Anfragen. Im Oktober 1999 wurde der Anschluss an BTL seitens der Fränkischen Schweiz wieder aufgegeben, da die sich die homepage www.fraenkische-schweiz.com mit 133.852 Besuchern und 1.117 E-Mail-Anfragen im Vergleich zu 31 E-Mailanfragen über BTL als zukunftsfähiger durchgesetzt hatte. Seit Juni 2002 wurde die Seite dann intern in der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz gepflegt. Nur noch kleine technische Bereiche wurden außer Haus bearbeitet. Damit war eine zeitnahe Änderung und Ergänzung von Inhalten möglich.
2008 fiel der Entschluss, auf eine html-basierende Darstellung mit Content Management System (CMS) umzustellen. Außerdem wurde ein datenbankgestützter Unterkunftsbereich eingerichtet. Hintergrund war u. a. die Einbindung einer interaktiven Karte mit wichtigen Punkten. Von Dezember 2008 bis Ende Februar 2009 dauerte der „Relaunch“ von rund 220 Seiten. Dabei wurde auch der Technikanbieter gewechselt. Die Auswahl und Gewichtung an Themen und Texten nahm dabei Bezug auf eine Onlineumfrage von 2007, die knapp 400 beantwortete Fragebögen und viele gute Anregungen einbrachte. Neu war auch die Barrierefreiheit der Homepage, die nunmehr von Menschen mit Sehbehinderung unter Zuhilfenahme einer speziellen „Lesesoftware“ oder mit der Vergrößerung der Schrift betrachtet werden konnten. Barrierefrei hieß auch: Verzicht auf Tabellen und auf Formatierungsmerkmale, die nicht von den Hilfsprogrammen ausgelesen werden. Wie schon in der Vorgängerversion gab es einen Imagebereich, in dem allgemeine Texte über die Region auch auf Englisch und Französisch abrufbar waren. Eine neue Besonderheit stellte der Downloadbereich dar, da hier nun die wichtigsten Broschüren der Region, die von der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz erstellt wurden, als PDF-Dateien heruntergeladen werden konnten.
2014–2019
Im Jahr 2014 wurde in der Tourismuszentrale eine neu geschaffene Vollzeitstelle Internet/Social Media besetzt. Ein erstes großes Projekt war es, die bisherige Internetseite völlig neu zu erstellen. Ziele waren eine benutzerfreundliche Navigation, Optimierung für mobile Endgeräte wie Tablets und Smartphones, ein neues Tourenportal für alle Aktivitäten, wie u. a. Wandern und Radfahren, und eine zentrale Datenbank für alle Bereiche, wie z. B. Sehenswürdigkeiten, Gastronomie oder Brauereien.
Nach einer umfangreichen Ausschreibung stellten sich fünf Agenturen vor Ort vor und wurden von einer Fachjury in einem Pitch bewertet. Im Laufe des Jahres 2015 wurde die Seite gebaut und befüllt. Technisch war sie durch die vielen verschiedenen Komponenten, die nicht alle aus einer Hand zu bekommen sind, eine große Herausforderung. Ende November 2015 wurde die Seite dann relauncht, d. h. neu ins Netz gestellt: Die vielen Themen der Region wurden in der Präsentation für den Kunden den drei Überkategorien Erleben, Schmecken und Wohlfühlen zugeordnet. Die drei Sparten wurden auch in den Printbereich mit der gleichen Farbgebung übernommen. Wichtig ist bei allen Bereichen professionelles Bildmaterial, welches immer wieder aufgefrischt werden muss.
Onepage-Design und Inspiration
Die Seite (Abb. 11) hat ein Onepage-Design, auf dem man immer weiter nach unten scrollen kann und das dadurch auch für mobile Endgeräte gut gehandhabt werden kann; bereits über 50 % der Nutzer sind online meist mit Smartphone oder Tablet unterwegs. Zur Inspiration für Ausflüge und Attraktionen folgt im weiteren Bereich ein Kachelsystem (Abb. 12).
Danach stellen sich dann die drei Vertreter für die Bereiche Erleben, Schmecken und Wohlfühlen in Gestalt von tatsächlichen Personen vor (sogenannte Testemonials, Abb. 13). Damit ist die Informationsvermittlung deutlich persönlicher und wirkt schon fast wie eine Empfehlung von jemandem, den man kennt.
Für die touristischen Anbieter: Interner Bereich und Facebook-Gruppe
Wichtig war es für das Innenmarketing einen Bereich anzubieten, in dem sich die Leistungsträger der Region über vieles Wichtige informieren können (Abb. 14), wie z. B. Weiterbildungsmöglichkeiten, das Tourismuskonzept, Beteiligungsmöglichkeiten, Klassifizierung und die Onlinebuchbarkeit für Unterkünfte.
Für die touristischen Partner in der Region gibt es, neben anderen Kommunikationskanälen seitens der touristischen Einheiten wie Email und einer regelmäßigen Infopost der Tourismuszentrale, auch noch ein weiteres wichtiges Kommunikationsmittel: Facebook. Über die geschlossene Gruppe facebook.com/groups/FraenkischeSchweiz werden von der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz wichtige Informationen für die Anbieter bereitgestellt, so zum Beispiel vergangene Messeauftritte und neue Broschüren und Aktionen.
Tourenportal
Bei der Suche nach Wanderungen, Radtouren und Ausflügen liefert ein neues Tourenportal passgenaue Ergebnisse (Abb. 15), z. B. kinderwagentaugliche oder sportliche Strecken. Gäste können ihre bevorzugte Tour dort aussuchen oder auch selbst eine Route zusammenstellen, als GPS-Track auf das Handy laden und darüber Navigieren oder als PDF ausdrucken und für unterwegs bereithalten.
White-Label-Lösung
Seit der Einführung der neuen Internetseite der Tourismuszentrale gibt es für Gemeinden und Kooperationspartner die Möglichkeit einer White-Label-Lösung für die eigene touristische Internetseite. Diese ist vom Aufbau und dem Design gleich, kann aber individuell dem Ort angepasst werden. So können nicht nur Logo und Bilder ausgetauscht, sondern Besonderheiten hervorgehoben und mehr Unterpunkte in die Navigation der Hauptthemen Erleben – Schmecken – Wohlfühlen eingefügt werden. Es können aber auch Rubriken komplett von der Fränkischen Schweiz-Seite übernommen werden.
Die großen Vorteile dieser Lösung sind neben den viel geringeren Kosten für eine neue Seite die gemeinsame Datenbank, in der viele POIs (Points of Interest) wie Gastgeber, Gastronomie, Einrichtungen und Touren bereits eingepflegt sind. Diese werden dann auf allen White-Label-Seiten gleich ausgespielt. Wenn sich also etwa die Öffnungszeiten bei einer Einrichtung ändern, ist nur eine Änderung nötig und alle Anschließerorte sind zeitgleich auf dem neuesten Stand.
Die Lösung wurde bereits von neun Orten bzw. Kooperationen in der Tourismusregion umgesetzt, wie z. B. das Trubachtal (http://www.trubachtal.com), die Fränkische Toskana, der Naturpark Fränkische Schweiz - Frankenjura (Abb. 16), der Tourismusverein Nördliche Fränkische Schweiz, das Wiesenttal und Gößweinstein.
Onlineshop
Über den gleichzeitig gestarteten professionellen Online-Shop (Abb. 17) stehen Info-Broschüren zu sämtlichen Freizeitaktivitäten, Wander- und Radkarten sowie Geschenkartikel und Gutscheine zur Verfügung.
Web-to-Print-Verfahren
Erstmalig wurde das Web-to-Print-Verfahren bei zwei Produkten angewendet: beim Gastgeberverzeichnis 2016 (Abb. 18) und beim erstmals im Juni 2016 erschienen Wandertagestourenheft der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz. Dabei wurden die Daten für die Inhalte der Broschüren zum Layout und Druck direkt aus der Internetdatenbank gezogen. Das Gastgeberverzeichnis mit seinen Einträgen wurde komplett optisch umgestaltet und nur noch Einträge mit Bild angeboten.
Onlinebuchbarkeit für Unterkünfte
Seit April 2016 wird von der Tourismuszentrale auch intensiv die Onlinebuchbarkeit von Unterkünften gefördert (Abb. 19). Dafür wurde durch die Kooperation mit einem renommierten Partner im Onlinevertrieb ein Angebot für Gastgeber geschaffen, mit der Tourismuszentrale als zentralem Ansprechpartner. Egal ob großes Hotel oder kleine Ferienwohnung – das neue System hilft allen, neue Gäste zu gewinnen, da heute immer mehr im Internet gebucht wird.
Die Unterkünfte werden dabei nicht nur auf der Internetseite der Tourismuszentrale und den White-Label-Versionen angeboten, sondern auch auf bis wahlweise 30 weiteren Portalen gleichzeitig buchbar gemacht. Gepflegt wird nur einmal zentral vom Vermieter ─ das ist der große Vorteil für die teilnehmenden Anbieter von Unterkünften in der Fränkischen Schweiz.
Facebook für Gäste
Als bevorzugter Kanal für das Onlinemarketing für die Gäste und Urlauber konzentriert sich die Tourismuswerbung für die Fränkische Schweiz derzeit auf Facebook (Abb. 20). Durch die alleinige Zuständigkeit von einem Mitarbeiter, gezielte Strategien und zahlreiche sinnvolle Beiträge konnten die Zahlen wie folgt gesteigert werden:
- 1. Juni 2014: 4.577 Abonnenten
- 1. Juni 2015: 8.572 Abonnenten
- 1. Juni 2016: 22.623 Abonnenten
- 1. Juni 2017: 35.239 Abonnenten
- 1. Juni 2018: 48.003 Abonnenten
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