Die Spuren der Geschichte der adligen Güter Schönfließ, Stolpe, Glienicke und Frohnau in der Kulturlandschaft am Nordrand von Berlin lassen sich im Rahmen einer Exkursion mit dem Fahrrad oder mit dem Auto gut erkunden. Bis 1945 war dieser für die Mark Brandenburg typische Güterkomplex im Besitz der Familie von Veltheim, die eng mit den Herrenhäusern in Schönfließ und Stolpe sowie den unter ihrem Patronat stehenden Kirchen in Schönfließ und Glienicke verbunden war. Während Frohnau bereits vor dem Ersten Weltkrieg über die Henckel-von-Donnersmarck-Stiftung an die Berliner Terraingesellschaft verkauft worden war, um in dem bewaldeten Areal eine Siedlung zu errichten, wurden andere Flächen im Rahmen der Errichtung der Nordbahn sowie später des Großschiffahrtsweges Berlin–Stettin abgetreten. Da für diese Güter ein Fideikommiss gestiftet worden war, mußten als Ersatz für die am Rande von Berlin verlorengegangenen Flächen Güter anderenorts erworben werden, im konkreten Fall zuerst Quitzin und Rolofshagen in Vorpommern, später dann noch Üselitz und Klein Grabow auf der Insel Rügen. Mehrere Erinnerungsorte in der Kulturlandschaft zwischen Oranienburg und Berlin bieten heute noch die Möglichkeit, sich mit bemerkenswerten Aspekten der Familien- und Landesgeschichte seit dem Mittelalter vertraut zu machen, aber auch über Ereignisse der Zeitgeschichte zu reflektieren.