Stadtspaziergang Oranienburg

Von Tourismus und Kultur Oranienburg gGmbH – 12/2020

Die an der Havel gelegene Stadt Oranienburg wird heute zum einen von ihrem im Barock angelegten Schloss und Park dominiert. Diese gehen im wesentlichen auf Louise Henriette, der Frau des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm zurück, die den Ort prägte. In starkem Kontrast dazu befindet sich auch räumlich auf der anderen Seite des Ortes die heutige Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, die mahnend an die jüngere Vergangenheit erinnert.

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Die Exkursion beginnt am Schloss Oranienburg.

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Abb. 1: Schloss Oranienburg
Abb. 1: Schloss Oranienburg (Foto: © TKO – Tourismus und Kultur Oranienburg – gGmbH)

Das Schloss Oranienburg wurde 1655 als Landsitz für Louise Henriette, die erste Gemahlin des Großen Kurfürsten, errichtet und später vom preußischen König Friedrich I. erweitert und prachtvoll ausgestattet. Es zählt zu den bedeutendsten Barockbauten der Mark Brandenburg und galt um 1700 als schönstes Schloss der preußischen Monarchie. Heute beherbergt es zwei Museen und die Stadtverwaltung.

Das Schlossmuseum der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten zeigt eine Sammlung einzigartiger Kunstwerke, darunter eine reiche Gemäldesammlung, eine Gruppe von Möbeln aus Elfenbein, zwei Serien von großformatigen Wandteppichen, eine prächtige Etagere in der Porzellankammer sowie Beispiele königlichen Prunksilbers im Silbergewölbe.

Im Kreismuseum Oberhavel können die Besucher einen Streifzug durch die Regional- und Kulturgeschichte unternehmen. Unter anderem werden Verdienste des Chemikers Friedlieb Ferdinand Runge gezeigt. Interessantes und Wissenswertes erfährt der Gast auch über die märkischen Wasserstraßen und die Binnenschifffahrt.

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Abb. 2: Der Oranienburger Schlossplatz
Abb. 2: Der Oranienburger Schlossplatz (Foto: © FINISH Werbeagentur)

Durch die Neugestaltung des Schlossplatzes und die Verlegung der Schlossbrücke im Jahre 2009 ist Oranienburgs historische Stadtmitte wieder erlebbar geworden. Schloss, Schlosspark und Havelpromenade bilden ein lebendiges Ensemble zum Verweilen. Viele kulturelle Höhepunkte finden hier ihre einzigartige Kulisse: Orangefest im April, Stadtfest mit Drachenbootrennen im Juni, Picknick in Weiß im Juli und Schlosspark-Nacht im August.

Abb. 3: Louise-Henriette-Denkmal
Abb. 3: Louise-Henriette-Denkmal (Foto: © TKO gGmbH)
Abb. 4: Die Anklagende
Abb. 4: Die Anklagende (Foto: © TKO gGmbH)

Mitten auf dem Schlossplatz befindet sich auch das Louise-Henriette-Denkmal. Die Kurfürstin war es, die ab 1651 das Schloss mit dem Namen „Oranienburg“ errichten ließ und damit wenig später auch der Stadt selbst ihren Namen gab.

Ebenfalls ein Denkmal des Schlossplatzes ist „Die Anklagende“, welches 1961 von Fritz Cremer geschaffen wurde. Es ist eine Mahnung an die Betrachtenden, auch das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte – die Zeit des Nationalsozialismus – nicht zu vergessen und den Anfängen zu wehren, wie es die Inschrift „Schmerz gebäre Tat“ eindringlich unterstreicht. Eine weitere Belebung des Ortes ist der Neubau direkt gegenüber dem Schlossplatz, in dem Stadtbibliothek und Tourist-Information beheimatet sind.

Der Schlosspark befindet sich direkt neben neben dem Schloss und lädt zu einem Spaziergang ein.

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Abb. 5: Der Oranienburger Schlosspark im Frühling
Abb. 5: Der Oranienburger Schlosspark im Frühling (Foto: © TKO gGmbH)
Abb. 6: Wasserspaß im Schlosspark
Abb. 6: Wasserspaß im Schlosspark (Foto: Frank Sperling)
Abb. 7: Schlossparkteich und historisches Schlosspark-Portal
Abb. 7: Schlossparkteich und historisches Schlosspark-Portal (Foto: © TKO gGmbH)
Abb. 8: Der Schlosspark - Erholungsort für die ganze Familie
Abb. 8: Der Schlosspark - Erholungsort für die ganze Familie (Foto: © TKO gGmbH)

Kurfürstin Louise Henriette von Oranien ließ im 17. Jahrhundert einen Lustgarten im holländischen Stil anlegen. Mit der Landesgartenschau 2009 erhielt der 30 Hektar große Park sein heutiges Aussehen. Der Schlosspark, als Freizeit- und Familienpark weit über die Grenzen der Stadt Oranienburg bekannt, zieht jährlich tausende Besucher an. Eine ständig wechselnde Blütenpracht, 16 Gartenzimmer, die Spiellandschaft mit Wasserspielbereich samt acht Meter langem Wal und Matschstrecke, Hüpfkissen, Kletterfelsen und Spielhaus sowie Fitnessgeräte, Slacklines, einem Boule-Platz, Großfeldschach, Minigolf und viele weitere Attraktionen versprechen einen vergnüglichen und erholsamen Aufenthalt für die ganze Familie. Kulturelle Höhepunkte sind das Orangefest im April, das Picknick in Weiß im Juli und die Schlosspark-Nacht im August. Das repräsentative Eingangsportal mit dem Monogramm des Kurfürsten wurde 1690 vom Architekten J. A. Nehring entworfen. Die Eingangspfeiler werden von den allegorischen Figuren Herbst und Sommer bekrönt.

An der Ecke von Schlossplatz und Breite Straße befindet sich das Blumenthalsche Haus.

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Abb. 9: Das Blumenthalsche Haus
Abb. 9: Das Blumenthalsche Haus (Foto: © TKO gGmbH)
Abb. 10: Gedenktafel am Blumenthalschen Haus
Abb. 10: Gedenktafel am Blumenthalschen Haus (Foto: © TKO gGmbH)

Am ehemaligen Hofgärtnerhaus, heute als Blumenthalsches Haus bekannt, erinnert eine Gedenktafel an die früher hier lebende jüdische Bankierfamilie Blumenthal. In dem Haus wohnten bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten Vorfahren des heutigen Direktors des Jüdischen Museums in Berlin, Prof. W. Michael Blumenthal, der seit 2000 auch Ehrenbürger der Stadt Oranienburg ist.

Der Breiten Straße nur wenige Meter weiter folgen.

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Abb. 11: Das Amtshauptmannshaus
Abb. 11: Das Amtshauptmannshaus (Quelle: © Michael Becker, 2009)

In der Nähe des Schlossplatzes befindet sich das Amtshauptmannshaus – nach dem Schloss das älteste Haus der Stadt. Der zweigeschossige Bau wurde 1657 als Wohnhaus für den kurfürstlichen Amtshauptmann erbaut und ist heute ein bedeutendes frühbarockes Baudenkmal Oranienburgs.

Vom Amtshauptmannshaus ein Stück die Breite Straße zurück gehen und links in die Kanalstraße einbiegen. Dieser folgen bis rechts die Orangerie auftaucht.

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Abb. 12: Die Orangerie vor der Sanierung, Oktober 2000
Abb. 12: Die Orangerie vor der Sanierung, Oktober 2000 (Foto: © Beate Schroedter)
Abb. 13: Die Orangerie heute
Abb. 13: Die Orangerie heute (Foto: © TKO gGmbH)

Nach denkmalgerechter Sanierung wurde die Orangerie 2003 als Kulturhaus wieder eröffnet. Sie lockt heute jährlich tausende Besucher zu hochkarätigen Veranstaltungen wie Konzerten, Lesungen, Kabarett oder Kindertheater an. Auch für private Feierlichkeiten wird die Orangerie mitten im Schlosspark gern gemietet.

Von der Orangerie zurück auf die Kanalstraße, aber schon sehr bald rechts auf die Straße zum Schloßpark einbiegen. Dann links auf die Gartenstraße abbiegen und anschließend wieder links auf die Havelstraße. Die St. Nicolai Kirche befindet sich auf der rechten Straßenseite.

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Abb. 14: Die St.-Nicolai-Kirche
Abb. 14: Die St.-Nicolai-Kirche (Foto: © Manuel Wree)

Schon von weitem grüßt der Turm der St.-Nicolai-Kirche, die dem Heiligen Nicolaus, dem Schutzpatron der Fischer, Schiffer und Händler gewidmet ist, den Besucher. Mit 57,4 Metern Höhe ist er das höchste Gebäude der Stadt. Von der Aussichtsplattform hat man einen beeindruckenden Ausblick auf die „Grüne Stadt an der Havel“. Hier befindet sich auch die „Gethsemane-Gruppe“ des Oranienburger Bildhauers und Predigers Wilhelm Groß (1883-1975), die aus den Niederlanden nach Oranienburg überführt wurde.

Nur wenige Meter von der Kirche entfernt befindet sich ebenfalls auf der Havelstraße das Waisenhaus.

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Abb. 15: Das Waisenhaus
Abb. 15: Das Waisenhaus (Foto: © TKO gGmbH)

Am Ende der Breiten Straße steht das Waisenhaus, ein zweigeschossiger roter Backsteinbau in holländischem Baustil. Aus Freude über die Geburt des Thronfolgers Karl Emil und in Erfüllung eines Gelöbnisses stiftete die Kurfürstin 1665 ein Waisenhaus für 24 Kinder. Über der Eingangstür befindet sich das Wappen des Fürstenhauses von Oranien. Heute ist das ehemalige Waisenhaus Sitz des Gesundheitsamtes des Landkreises Oberhavel.

Der Havelstraße weiter folgen, diese geht direkt in den Louise-Henriette-Steg über.

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Abb. 16: Der Louise-Henriette-Steg
Abb. 16: Der Louise-Henriette-Steg (Foto: © TKO gGmbH)

1895 als Holzbrücke für Fußgänger und Radfahrer erbaut, stellt der Louise-Henriette-Steg bis heute die kürzeste Verbindung zwischen dem Bahnhof und der Altstadt dar. Die Brücke wurde wegen ihres Anstiegs im Volksmund „Schwindsuchtsbrücke“ genannt. Später wurde sie durch eine Stahlkonstruktion ersetzt. Sie führt auf der Westseite zu einer mit alten Bäumen besetzten Allee und zur Pferdeinsel, einer grünen Oase mitten im Stadtzentrum.

Dem Louise-Henriette-Steg weiter folgen und anschließend rechts auf die Lehnitzstraße abbiegen. Kurz danach links auf die Willy-Brandt-Straße abbiegen und dieser geradeaus bis zum Bahnhof folgen.

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Abb. 17: Der Bahnhofsvorplatz
Abb. 17: Der Bahnhofsvorplatz (Foto: © TKO gGmbH)

Der Bahnhofsplatz bildet mit dem 1877 eröffneten, 1915 umgebauten und 2001 sanierten Oranienburger Bahnhof, dem aus dem Jahre 1927 stammenden Gebäude des Hauptpostamtes und dem Friedlieb-Ferdinand-Runge Gymnasium ein denkmalgeschütztes Ensemble. Von hier aus ist Berlin nur einen Katzensprung entfernt. Mit der S- oder Regionalbahn lassen sich nahe wie ferne Ziele bequem und schnell erreichen.

Der Stralsunder Straße nach links bis zur Bernauer Straße folgen, dort wieder links abbiegen und der Straße folgen, bis auf der linken Seite das Postamt erreicht wird.

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Abb. 18: Das ehemalige kaiserliche Postamt heute
Abb. 18: Das ehemalige kaiserliche Postamt heute (Foto: © TKO gGmbH)

Das kaiserliche Postamt wurde im Jahre 1900 als Nachfolgebau der ersten Oranienburger Poststation errichtet und bis 1926 als Postamt genutzt. Danach war hier der Sitz der Stadtsparkasse Oranienburg, die 1952 zur Kreisparkasse des neu gebildeten Kreises Oranienburg wurde. Mitte der 1990er Jahre wurde das Gebäude umfassend saniert. Seitdem befindet sich in den Räumen eine Filiale der Mittelbrandenburgischen Sparkasse.

Von der Bernauer Straße rechts auf die Sachsenhausener Straße abbiegen, dort befindet sich noch in Kreuzungsnähe auf der linken Straßenseite das Forsthaus.

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Abb. 19: Das Gebäude des königlichen Forsthauses
Abb. 19: Das Gebäude des königlichen Forsthauses (Foto: © TKO gGmbH)

Das königliche Forsthaus wurde 1772 an der Kreuzung des früheren Mühlenweges mit der Bernauer Straße errichtet und war zu dieser Zeit noch ringsum von Wald umgeben. Der zweigeschossige Putzbau mit Frontrisalit, Eckquaderung und Krüppelwalmdach wurde im Stil des friderizianischen Barock errichtet und steht heute unter Denkmalschutz. Im 18. Jahrhundert am Rande der Stadt gelegen, befindet sich das Gebäude heute in der Mitte der gründerzeitlichen Stadterweiterung des 19. Jahrhunderts.

Der Sachsenhausener Straße weiter folgen, bis kurz vor dem Kreisverkehr auf der linken Seite das Runge Laboratorium erreicht wird.

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Abb. 20: Das Runge-Laboratorium
Abb. 20: Das Runge-Laboratorium (Foto: © TKO gGmbH)
Abb. 21: Denkmal für Friedlieb Ferdinand Runge
Abb. 21: Denkmal für Friedlieb Ferdinand Runge (Foto: © TKO gGmbH)

Das Gebäude ist das ehemalige Laboratorium der Chemischen Produktenfabrik, in der eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Stadt, Professor Friedlieb Ferdinand Runge (1794–1867) gearbeitet hat. Runge gilt unter anderem als Entdecker des Koffeins und der Teerfarbstoffe sowie als Begründer der Papier-Chromatographie.

Der Rungestraße nach links folgen, sie führt direkt zum Schlosshafen.

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Abb. 22: Hafenfest im Schlosshafen
Abb. 22: Hafenfest im Schlosshafen (Foto: © TKO gGmbH)
Abb. 23: Der Oranienburger Schlosshafen
Abb. 23: Der Oranienburger Schlosshafen (Foto: © TKO gGmbH)

Blaue Lebensadern: Havel, Oder-Havel-Kanal, Oranienburger Kanal und Lehnitzsee machen Oranienburg nicht nur zu einer Stadt im Grünen, sondern auch am Wasser. Wer flanieren und Ruhe tanken möchte, ist an den Havelpromenaden genau richtig.

Abb. 24: Die Staatsyacht ‚Sehnsucht‘
Abb. 24: Die Staatsyacht ‚Sehnsucht‘ (Foto: © TKO gGmbH)
Abb. 25: Der Servicehafen
Abb. 25: Der Servicehafen (Foto: © TKO gGmbH)

Der moderne Liege- und Servicehafen bietet einen herrlichen Blick auf das barocke Schloss. Der angrenzende Caravanstellplatz ist ein beliebter Erholungsort bei Wasserwandertouristen. Eine Hafenmeisterei und eine Slipanlage vervollständigen das Angebot. In der Sommersaison liegt im Schlosshafen der 2009 fertiggestellte Nachbau der kurbrandenburgischen Staatsyacht von 1678 / 79, die „Sehnsucht“.

Vom Schlosshafen geht es über die Rungestraße zurück zur Sachsenhausener Straße. Auf diese links abbiegen und bald darauf rechts in die Heidestraße einbiegen. Nach der Schienenunterführung rechts und gleich danach links auf die Waldstraße abbiegen. Dieser immer geradeaus zum Parkplatz der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen folgen.

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Abb. 26: Gedenkstätte Sachsenhausen
Abb. 26: Gedenkstätte Sachsenhausen (Foto: © TKO gGmbH)
Abb. 27: Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers
Abb. 27: Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers (Foto: © TKO gGmbH)
Abb. 28: Dauerausstellung über die Geschichte des Lagers
Abb. 28: Dauerausstellung über die Geschichte des Lagers (Foto: © TKO gGmbH)

Am historischen Ort mit seinen zahlreichen originalen Gebäuden und Relikten informieren Dauer- und Sonderausstellungen über die Geschichte des Konzentrationslagers Sachsenhausen (1936–1945), des sowjetischen Speziallagers (1945–1959) und die Nachgeschichte. Die Gedenkstätte Sachsenhausen ist heute ein Ort der Trauer und des Gedenkens. Zugleich hat sie sich zu einem modernen zeithistorischen Museum mit besonderen Aufgaben zum Beispiel bei der humanitären Betreuung von Überlebenden und Angehörigen oder bei der historisch-politischen Bildung gewandelt. Neben den ständigen Ausstellungen finden auch Sonderausstellungen sowie Filmvorführungen, Diskussionsrunden oder Lesungen statt.

Vom Parkplatz aus rechts zur Hans-von-Dohnanyi-Straße gehen, dort bei der ersten Möglichkeit links abbiegen und dem Weg bis zur Bernauer Straße folgen. Auf diese links abbiegen und nach wenigen Metern rechts zum Oder-Havel-Kanal abbiegen. Diesem nach links bis zur Lehnitzschleuse folgen.

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Abb. 29: Die Lehnitzschleuse
Abb. 29: Die Lehnitzschleuse (Foto: © TKO gGmbH)
Abb. 30: Lehnitzsee
Abb. 30: Lehnitzsee (Foto: © TKO gGmbH)

In unmittelbarer Nähe zur TURM ErlebnisCity bietet der Lehnitzsee mit seinen lauschigen Sandstränden und Badestellen sommerliches Badevergnügen sowie Erholung auf, am und unter dem Wasser. Seit 1914 ist der See Bestandteil der Oder-Havel-Wasserstraße. Vom Yachthafen aus kann man ihn mit Ruder- oder Tretboot erkunden. Rund um den See bekommt man beim Wandern auf dem Naturlehrpfad oder Befahren des Radweges Berlin–Kopenhagen auch einen schönen Ausblick auf die Lehnitzschleuse am nördlichen Ende. Seit 1940 verbindet das imposante Bauwerk die unterschiedlichen Wasserspiegelhöhen der Oder-Havel-Wasserstraße miteinander. Täglich werden hier Güterschiffe und Sportsboote geschleust, die dabei eine Höhe von sechs Metern überwinden müssen.

Über die B273 den Oder-Havel-Kanal überqueren und direkt danach nach links zum Klinkerwerk an der Lehnitzschleuse abbiegen.

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Abb. 31: Ehemaliges Außenlager ‚Klinkerwerk‘, Luftaufnahme 2015
Abb. 31: Ehemaliges Außenlager ‚Klinkerwerk‘, Luftaufnahme 2015 (Quelle: Peter Gärtner, 2015)
Abb. 32: Auf 16 Glastafeln erzählt die Freiluftausstellung die Geschichte des Außenlagers ‚Klinkerwerk‘
Abb. 32: Auf 16 Glastafeln erzählt die Freiluftausstellung die Geschichte des Außenlagers ‚Klinkerwerk‘ (Foto: © TKO gGmbH)

Unweit der Lehnitz-Schleuse informiert die Open-Air-Ausstellung „Steine für ‚Germania‘ – Granaten für den ‚Endsieg‘“ am historischen Ort über die Geschichte des Außenlagers Klinkerwerk, eines der schlimmsten Außenlager des KZ Sachsenhausen. Entlang eines erhöhten Steges erzählt die Ausstellung auf 16 Glastafeln mit Text- und Bildinformationen, die von einem großformatigen Modell ergänzt werden, die Geschichte des ab 1938 von der SS errichteten „Großziegelwerks Oranienburg“, in dem tausende Häftlinge des KZ Sachsenhausen Zwangsarbeit leisten mussten. Als „Todeslager“ war das Kommando unter den Häftlingen besonders gefürchtet, zumal die SS das Klinkerwerk als Tatort gezielter Mordaktionen nutzte.

Von dort zurück zum Oder-Havel-Kanal gehen und auf dieser Seite dem Kanal bis Lehnitz folgen. An der Seepromenade nach rechts auf die Agnetenstraße und kurz danach rechts auf den Eichenweg abbiegen. An dessen Ende nach links auf den Alten Kiefernweg abbiegen, wo sich die Gedenkstätte auf der rechten Seite befindet.

Station 18: Friedrich-Wolf-Gedenkstätte zur Kartenansicht >>

Abb. 34: Die Friedrich-Wolf-Gedenkstätte
Abb. 34: Die Friedrich-Wolf-Gedenkstätte (Quelle: Edda Gutsche)

Seit einigen Jahren finden in der letzten Wohnstätte von Friedrich und Else Wolf, die seit 1973 als Gedenkstätte eingerichtet ist, regelmäßig Veranstaltungen statt. Literaten und Publizisten stellen ihre Bücher vor, Schulklassen führen Projekttage durch, hören Vorträge über das Schaffen Friedrich Wolfs und lauschen seinen Märchen und Tiergeschichten. Die beliebteste und bekannteste Tiergeschichte „Die Weihnachtsgans Auguste“ ist zugleich Namensgeber für den Oranienburger Weihnachtsmarkt, der jedes Jahr auf dem Schlossplatz stattfindet.

Von der Gedenkstätte aus zurück zum Oder-Havel-Kanal gehen und diesem folgen, bis die Neptunstraße erreicht wird. Dieser nach links folgen, bei der nächsten Gelegenheit aber nach rechts abbiegen und zur Lehnitzstraße gehen. Dort wieder rechts abbiegen und so den Oder-Havel-Kanal überqueren. Anschließend nach links auf die Saarlandstraße abbiegen und auf dieser die Oranienburger Havel überqueren und weiter bis zur Robert-Koch-Straße gehen. In diese rechts einbiegen und bald darauf wieder rechts auf die Berliner-Straße abbiegen. Nach wenigen Metern links auf die Walther-Bothe-Straße abbiegen, den Oranienburger Kanal überqueren und rechts in den Petscheltweg einbiegen. Diesem folgen bis rechter Hand der Mittelweg auftaucht, der direkt zum Haus Eden führt.

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Abb. 36: Eden, Eingangsbereich
Abb. 36: Eden, Eingangsbereich (Quelle: Peter Gärtner, 2021)
Abb. 35: Eden: Neues Genossenschaftshaus mit Schule
Abb. 35: Eden: Neues Genossenschaftshaus mit Schule (Quelle: Peter Gärtner, 2021)

Oranienburg hat seinen eigenen „Garten Eden“. 1893 gründeten 18 Vegetarier aus Berlin eine Obstbau-Siedlung. In dieser ersten „Vegetarier-Kolonie“ Deutschlands entwickelten sie Alternativen für ein naturnahes und gesundes Leben. Auf dem Gelände der heutigen Genossenschaft befinden sich Ausstellungen, das Eden-Café, ein Kindergarten sowie die Musikwerkstatt Eden. An der Erdgeschoss-Außenwand des Genossenschaftshauses ist eine historische Fassade des Bildhauers Wilhelm Groß zu sehen.


Empfohlene Zitierweise

Tourismus und Kultur Oranienburg gGmbH: “Stadtspaziergang Oranienburg” in Landschaften in Deutschland Online.
URL: http://landschaften-in-deutschland.de/exkursionen/80_e_501-oranienburg/, Stand 07.12.2020

Bildnachweise

  • Titelbild: Oranienburger Schlossplatz, Foto: © FINISH Werbeagentur
  • Vorschaubild: Orangerie, Foto: © TKO gGmbH