Von Prenzlau nach Gramzow

Von Katrin Frey – 10/2025

Diese Tour führt durch das Gebiet südöstlich Prenzlaus. Sie ist sowohl mit dem Auto als auch mit dem Rad zu unternehmen, da fast die gesamte Strecke auf kleinen, wenig befahrenen Nebenstraßen und Fahrwegen geführt ist. Die Fahrt geht durch die hügelige Moränenlandschaft mit vielen kleinen Seen und Söllen und überwiegend traditionell strukturierten Dörfern mit ihren typischen Feldsteinkirchen, vorbei auch an mehreren, schön gelegenen Bodendenkmalen.

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Station 1: Prenzlau zur Kartenansicht >>

Station 2: Seelübbe zur Kartenansicht >>

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Auf dem Radweg oder der Landstraße gelangt man von Prenzlau nach Seelübbe , dessen mittelalterliche Feldsteinkirche von einem im 19. Jahrhundert aufgesetzten Backsteinturm geprägt wird.

Station 3: Bertikow zur Kartenansicht >>

Abb. 1: Feldsteinkirche in Bertikow
Abb. 1: Feldsteinkirche in Bertikow (Foto: Haik Thomas Porada)

Von Seelübbe führt ein einfacher Fahrweg nach Bertikow , in dessen erhöht stehender Feldsteinkirche mit Fachwerkturm noch ein Altarretabel aus der Zeit um 1500 erhalten ist.

Station 4: Blankenburg zur Kartenansicht >>

Station 5: Melzower Forst zur Kartenansicht >>

Auf einer Nebenstraße durch die hügelige Landschaft, vorbei am kleinen Blankenburger See, geht es nach Blankenburg.
Kurz vor dem Ortseingang auf der linken Seite liegt der Wallberg als markanter Hügel. Einst befand sich hier eine slawische Burg, heute laden der Blick über das wellige Land und die verschilfte Niederung mit kleinem See am Fuße des Berges zum Verweilen ein. Die Blankenburger Kirche ist ein einfacher Rechteckbau mit einer Ausstattung des 19. Jahrhunderts. Von Blankenburg geht es auf einer Nebenstraße nach Gramzow. Dabei wird die Autobahn A 11 gequert. Das Waldgebiet rechts des Weges, das von der Autobahn durchschnitten wird, ist Teil des Naturschutzgebietes Melzower Forst und gehört bereits zum Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.

Abb. 2: Blick über den Oberuckersee auf den Melzower Forst
Abb. 2: Blick über den Oberuckersee auf den Melzower Forst (Foto: Torsten Blohm)

Ein Abstecher in den Wald lohnt sich: Im Wald befinden sich beim Rathsburgsee mittelalterliche Wüstungen, von denen oberirdisch allerdings kaum etwas erhalten ist. Dennoch ist ein Spaziergang hier sehr schön.

Station 6: Gramzow, Klosterruine zur Kartenansicht >>

Etwas weiter südlich am Waldweg nach Meichow befindet sich eine kleine steinzeitliche Grabanlage. Die Autobahn und viele Windräder machen deutlich, dass trotz der relativ geringen Besiedlungsdichte die Kulturlandschaft permanent gestaltet wird und die Eingriffe massive Auswirkungen haben.

Weithin sichtbar ist das Wahrzeichen von Gramzow, die beeindruckende Ruine des ältesten Klosters der Uckermark.

Abb. 3: Ruine der Kirche des Prämonstratenserstifts Gramzow
Abb. 3: Ruine der Kirche des Prämonstratenserstifts Gramzow (Foto: Haik Thomas Porada)

Die hier in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts angesetzten Prämonstratenser waren mit Missionsaufgaben im noch weitgehend heidnischen Gebiet betraut.

Station 7: Gramzow, St. Marienkirche zur Kartenansicht >>

Außer der Klosterkirche wurde im mittelalterlichen Gramzow auch eine recht große Stadtkirche errichtet, die noch erhalten ist.

Abb. 4: Eisenbahn-Museum Gramzow
Abb. 4: Eisenbahn-Museum Gramzow (Foto: Haik Thomas Porada)

Die Gemeinde und ein aktiver Verein betreiben auf dem stillgelegten Bahnhof ein Kleinbahnmuseum mit Dampflok und der Möglichkeit zu Draisinenfahrten.

Station 8: Lützlow zur Kartenansicht >>

Station 9: Neu Kleinow (Mahlsteinmuseum) zur Kartenansicht >>

Auf einer kleinen Nebenstraße kommt man in das Dorf Lützlow mit großem, langgestrecktem Anger, auf dem sich die Kirche mit Renaissancealtaraufsatz und -kanzel befindet. Links am Gutshaus vorbei führt ein Weg durch die Felder zu einem nachgebauten Großsteingrab, das zum Gedenken der Gefallenen des 1. Weltkrieges auf einem Hügel über dem Randowtal errichtet wurde. Von hier hat man einen weiten, herrlichen Blick. Am beliebten Badegewässer Lützlower See vorbei führt der Weg durch die Felder nach Neu Kleinow.

Abb. 5: Mahlsteinmuseum in Neu Kleinow
Abb. 5: Mahlsteinmuseum in Neu Kleinow (Foto: Katrin Frey)

Hier hat der Bodendenkmalpfleger Wilhelm Wever über Jahrzehnte Mahlsteine der Umgebung vom Neolithikum bis zum Mittelalter zusammengetragen und ein frei zugängliches „Mahlsteinmuseum“ neben seinem Gehöft errichtet.

Station 10: Falkenwalde zur Kartenansicht >>

Bereits in Sichtweite liegt das Dorf Falkenwalde mit Feldsteinkirche und deren typisch starkem Westturm.

Abb. 6: Turm der Feldsteinkirche in Falkenwalde
Abb. 6: Turm der Feldsteinkirche in Falkenwalde (Foto: Haik Thomas Porada)

Station 11: Mattheshöhe zur Kartenansicht >>

Am Anfang des langestreckten Angers führt ein einfacher Fahrweg nach Nordwesten über die Mattheshöhe , ein heute wüst gefallener Ausbau.

Abb. 7: Vor der Mattheshöhe, Blick zum steinzeitlichen Kultplatz 'Bollenberg' (Hügel in der Mitte)
Abb. 7: Vor der Mattheshöhe, Blick zum steinzeitlichen Kultplatz ‘Bollenberg’ (Hügel in der Mitte) (Foto: Katrin Frey)

Station 12: Dreesch zur Kartenansicht >>

Station 13: Dreesch zur Kartenansicht >>

Ein Findling an der Straße lenkt den Blick auf einen markanten Hügel, der in der Jungsteinzeit als Opferplatz genutzt wurde. Von dem langgezogenen Dorf Dreesch mit einer erst in der Mitte des vorigen Jahrhunderts errichteten kleinen Kirche ist ein Abstecher durch die Felder nach Drense möglich. Das hügelige Land ist immer wieder von kleinen Seen und Söllen durchsetzt. In Drense ist der Wall einer großen slawischen Burg noch gut erhalten.

Abb. 8: Der Burgwall von Drense, ist ein markantes Bodendenkmal
Abb. 8: Der Burgwall von Drense, ist ein markantes Bodendenkmal (Foto: Haik Thomas Porada)

Bei Ausgrabungen in den 1980er Jahren wurden hier beachtliche Funde zutage gefördert, so auch Ausstattungsstücke für Reiterkrieger. Zentral im Dorf auf einem Hügel liegt die mittelalterliche Dorfkirche aus Backstein auf einem Feldsteinsockel. Von Drense sind es nur gut 2 km bis nach Grünow , vorbei am langgezogenen Grünower See. Im Ort befindet sich wieder eine der typischen Feldsteinkirchen mit breitem Westturm. Von hier aus geht es zurück nach Prenzlau im Bereich der Märkischen Eiszeitstraße.

Abb. 9: Blick auf den Grünower See
Abb. 9: Blick auf den Grünower See (Foto: Haik Thomas Porada)

Empfohlene Zitierweise

Katrin Frey: “Von Prenzlau nach Gramzow” in Landschaften in Deutschland Online.
URL: http://landschaften-in-deutschland.de/exkursionen/82_e_506-von-prenzlau-nach-gramzow/, Stand 09.10.2025

Quellen und weiterführende Literatur

  • Keine

Bildnachweise

  • Titelbild und Vorschaubild: Ehemaliger Bahnhof Gramzow, heutiges Eisenbahnmuseum. (Foto: Haik Thomas Porada)