Kulturlandschaftliche Relikte jüdischen Lebens in der Fränkischen Schweiz
Von Hartmut Heller und Herbert Popp – 09/2019
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Teilen der Fränkischen Schweiz erstaunlich viele Bewohner jüdischer Religion, die sog. Landjuden. Sie wanderten allerdings zum größten Teil in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ab, sodass während des Dritten Reiches nur noch wenige Juden in diesem Gebiet lebten. Auch wenn es heute so gut wie keine jüdische Bevölkerung mehr in der Region gibt, findet man in der Kulturlandschaft doch noch zahlreiche Zeugnisse für ihre einstige Präsenz. Die Exkursion will ausgewählte Zeugnisse vorstellen und erläutern. Es handelt sich überwiegend um Judenfriedhöfe, daneben auch um Synagogen, Mikwen, Religionsschulen und Wohnstätten der Juden. Die Exkursion beginnt in Buttenheim (Landkreis Bamberg) und endet in Ermreuth (Landkreis Forchheim).
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Hinweise
Exkursion mit dem Pkw mit einer Länge von 92 km. An den thematischen Haltestationen jeweils kürzere Abstecher zu Fuß.
Exkursionsdauer: 1 Tag. Diese Zeit ist kalkuliert auf der Basis eines Besuchs ohne den jeweiligen Aufenthalt im Inneren der Friedhöfe. Um Schändungen oder Vandalismus in den jüdischen Friedhöfen vorzubeugen, sind sie sämtlich eingehegt und ihre Eingangstore sind abgeschlossen. Falls Sie nicht nur die Gräberfelder von außen über die Mauer blickend sehen wollen, sondern sich im Friedhof selbst aufhalten möchten, müssen Sie den Schlüssel bei der jeweils zuständigen Gemeindeverwaltung erbitten und abholen.
Abkürzungsmöglichkeiten (bei Zeitknappheit): Beginn mit Station 4 und Ende mit Station 10, Auslassen von Station 9 (Judenfriedhof Pretzfeld) und von Station 14 (Judenfriedhof Ermreuth). Zwei der Objekte, Nr. 6 (Tüchersfeld) und Nr. 13 (Ermreuth) sind Museen, die nur sehr kurze Öffnungszeiten haben. Es kann deshalb sein, dass man sie zwangsweise ausklammern muss.
Möglichkeiten zum Einkehren: z. B. Ebermannstadt: Gasthof zur Post, Ebermannstadt: Schwanenbräu Dotterweich – oder zahlreiche weitere Restaurants entlang der Exkursionsstrecke.
Geeignete Kartengrundlage: Amtliche Topographische Karte 1:100.000, Blatt C 6330 Bamberg.
Die Exkursion beschränkt sich auf die Fränkische Schweiz. Damit werden wichtige jüdische Zentren um das Exkursionsgebiet herum wie etwa Baiersdorf, Burgkunstadt oder Schnaittach nicht berücksichtigt.
Einleitung
Es ist bekannt, dass bereits im Mittelalter auf dem Gebiet des heutigen Deutschland zahlreiche Menschen jüdischen Glaubens lebten. In Franken waren sie vor allem in den Königs- und Bischofsstädten (Nürnberg, Bamberg, Würzburg) ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Bankenwesen und im Fernhandel. Seit Mitte des 14. Jahrhunderts führten allerdings die Pestwelle und Pogrome gegen die Juden in den Städten dazu, dass die Zahl der jüdischen Gemeinden drastisch sank. Die jüdische Bevölkerung, soweit sie überlebte, wurde über weite Teile Frankens verstreut. Es ist bekannt, dass es auch im 15. und 16. Jahrhundert weitere Austreibungen und Niederlassungsverbote für Juden gab. Damals untersagten alle geistlichen und die meisten der weltlichen Territorien den Juden eine Ansiedlung in ihren Gebieten.
Allerdings gab es hier eine ganz wichtige Ausnahme, nämlich die Kleinterritorien der reichsunmittelbaren Ritterschaft. Sie hatten erst im 15. Jahrhundert das Juden(schutz)regal des römisch-deutschen Königs bzw. Kaisers gewonnen und konnten so nun ebenfalls Juden in ihren Besitzungen aufnehmen und von ihnen Steuern und Abgaben erheben. Genau diese Praxis führte vor allem seit dem 16. und 17. Jahrhundert auch in der Fränkischen Schweiz zu einer systematischen Ansiedlung der sog. Landjuden. Im Rahmen solch aktiver Bevölkerungspolitik, die zu dieser Zeit Peuplierung genannt wurde, warben diese Kleinterritorien jetzt also gegen Schutzabgaben auch jüdische Untertanen an, genauso wie protestantische Glaubensflüchtlinge, andere Migranten oder anderweitig Benachteiligte und Unterschichtangehörige. Bei geringer Wirtschaftskraft in den Territorien war es die dadurch erhöhte Kopfzahl, die für den Landesherren die Durchsetzung politischer Ansprüche und die notwendigen Finanzeinnahmen versprachen.
Die ritterschaftlichen Territorien in der Fränkischen Schweiz waren alle sehr klein und in ihrer Wirtschaftskraft eher ärmlich, wiesen auch keine Städte auf, sodass sich schutzsuchend zuziehende Juden hier nur in Dörfern niederlassen konnten, es bürgerte sich deshalb der Begriff Landjuden ein. Der räumlichen Verteilung der ritterschaftlichen Territorien folgend, wurden Juden so in ganz unterschiedlichen Teilen der Fränkischen Schweiz sesshaft, dabei meist auf wenige Dörfer konzentriert.
Seit der Aufhebung der alten Real- und Rechtlergemeinden im Königreich Bayern im Jahr 1808 und durch das bayerische Juden-Edikt von 1813 erhielten die Juden zumindest auf dem Papier endlich Rechtsgleichheit. Zwar suchte der Matrikelparagraph des Edikts lange noch Obergrenzen festzulegen, doch stiegen die Zahlen der jüdischen Einwohner in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stetig weiter an. Das gilt vor allem für die neu boomenden Industriegroßstädte Nürnberg und Fürth. Fürth war mit seiner oft uneinigen historischen Dreierherrschaft früh auch schon Wohnvorort vieler Juden geworden, die in Nürnberg ihre Unternehmen hatten.
Um 1900 waren bereits sehr viele der bisher in der Fränkischen Schweiz beheimateten Judenfamilien dorthin abgewandert oder auch nach Amerika emigriert. Die wenigen, die ihre Dörfer nicht verlassen hatten, erlitten dann in der Zeit des Nationalsozialismus dasselbe grausame Schicksal wie anderswo: Es gab seit 1935 Verfolgungen, 1941 / 42 setzte der Transport in die Vernichtungslager ein.
Damit endete für die Fränkische Schweiz eine Phase, in der die jüdische Bevölkerung nicht nur eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung, sondern auch eine eigenständige Kultur entwickelt hatte bis hin zu eigenen Dialektvarianten und natürlich mit Stätten religiöser und schulischer Praxis.
Heute leben keine Juden mehr in der Fränkischen Schweiz, ihr materielles Kulturerbe wurde zu einem erheblichen Teil entehrt, zerstört oder vernachlässigt. Dennoch gibt es auch in der Gegenwart noch eindrucksvolle, allerdings meist versteckt gelegene Zeugnisse früheren jüdischen Lebens. Die Begegnung mit diesem Kulturerbe will diese Exkursion ermöglichen.
Die Anfahrt mit dem Pkw erfolgt von der BAB 73 Bamberg–Nürnberg bei der Ausfahrt Buttenheim. Hier wird das Fahrzeug im Ortszentrum geparkt, z. B. an seinem Südrand im Bereich der Kellerstraße. Es geht in Butteneim zu Fuß weiter in die Marktstraße, wo sich die Anwesen Marktstraße 8 (Löwenbrauerei) und Marktstraße 33 (Museum) befinden.
Station 1: Buttenheim zur Kartenansicht >>
Buttenheim war ein stattliches Zentrum jüdischer Bevölkerung. Im 17. Jahrhundert wurde den ersten vier jüdischen Familien durch die Reichsfreiherren von Stiebar das Bleiberecht eingeräumt, sie durften sich im Bereich der Ruinen des Oberen Schlosses ansiedeln. Im 18. Jahrhundert stieg die Zahl der Juden auf etwa ein Fünftel der Gesamtbevölkerung an. 1763 waren 44 von 200 Einwohnern jüdischen Glaubens, 1809 waren es 176 von 822 (21,4 %).
Bereits ab 1740 gab es eine eigene Synagoge in Buttenheim, errichtet neben dem Oberen Schloss. Sie befand sich am Standort der heutigen Lagerhalle der Löwenbrauerei (Marktstr. 8). Zudem gab es eine Religionsschule, ein rituelles Bad (Mikwe) und ab 1819 auch einen eigenen Friedhof. Von der Synagoge, die 1937 verkauft worden ist, sind heute nur noch die Außenmauern erhalten. Der Bau wird beschrieben als Gotteshaus, das die spielerische Schönheit des Rokoko repräsentiert habe. Auch alle weiteren Einrichtungen des jüdischen Ritus sind heute nicht mehr vorhanden.
Schon im 19. Jahrhundert gingen Zahl und Anteil der Juden in Buttenheim zurück. 1867 waren noch 9,4 % der Einwohner Juden, 1880 noch 7,4 %, 1890 3,7 % 1900 1,5 %, 1910 wieder 2,6 % (19 von 732). Schon 1892 wurden die jüdischen Gemeinden von Hirschaid, Buttenheim und Gunzendorf zusammengelegt. Ziele der Abwanderung waren die größeren Städte und die Vereinigten Staaten.
Von der Synagoge geht es weiter östlich bis zu einem markanten Fachwerkhaus mit grauen Balken und blauen Fensterläden, dem Anwesen Marktstraße 33.
Bei dem Gebäude, das heute als Museum fungiert, handelt es sich um das Wohnhaus einer ehemaligen Buttenheimer Judenfamilie, die zu großer Berühmtheit gelangte ‒ allerdings erst nachdem sie den Ort verlassen hatte. Die hier wohnhafte Familie Strauß lebte unter ärmlichen Verhältnissen. Hier wurde auch 1829 Löb Strauß als sechstes Kind ‒ das erste mit der zweiten Frau Rebecca ‒ des mit Tuchen und Kurzwaren handelnden Hausierers Hirsch Strauß geboren. Nach dem Tod von Hirsch geriet die Familie in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Rebecca entschied sich, zusammen mit den jüngeren Kindern Löb, Vögela und Mathilde 1847 über Bremerhaven nach Amerika auszuwandern, wo bereits seit einigen Jahren zwei der älteren Söhne in New York lebten.
Löb Strauß, der sich in den USA bald Levi Strauss nannte, folgte zunächst dem Goldrausch, zog nach San Francisco und gründete mit seinem Bruder Louis einen Handel mit Kurzwaren und Stoffen. Er verkaufte seine Artikel auch an Goldgräber und bemerkte schnell, dass diese besonders strapazierfähige Hosen nachfragten. Zusammen mit Jacob Davis, der der eigentliche Erfinder war, erhielt Levi Strauss 1873 das Patent auf mit Nieten verstärkte Hosen, die Jeans. Über den Namen seiner 1853 gegründeten Firma Levi Strauss & Company sind Jeans bis heute vor allem mit dem Namen von Löb Strauß verbunden.
Das heutige Museum, das an den berühmten Sohn von Buttenheim erinnert, wurde aufwendig restauriert. Es gilt als museumspädagogisch besonders kreativ und vorbildlich. Ein Besuch des Museums wird empfohlen. Öffnungszeiten: Di, Do 14–18 h, Sa, So, Feiertage 11–17 h.
Mit dem Pkw geht es nordwärts in Richtung Seigendorf. Nach etwa 2 km wird eine Parkmöglichkeit auf der Höhe eines nach rechts abbiegenden Flurbereinigungswegs am Kamm der Staatsstraße erreicht. Zu Fuß geht es weiter bis zum etwa 300 m entfernten Waldrand, wo sich rechts der Friedhof befindet. Wie alle jüdischen Friedhöfe ist auch dieser mit einer Mauer umhegt und abgeschlossen. Wer ihn betreten will, muss sich vorher den Schlüssel bei der Gemeindeverwaltung von Buttenheim aushändigen lassen.
Station 2: Judenfriedhof von Buttenheim zur Kartenansicht >>
Der Judenfriedhof von Buttenheim, besteht seit 1819. An seinem Südrand befindet sich ein Taharahaus. Heute gibt es in dem von einer Mauer umgebenen Bereich noch 13 Grabreihen mit etwa 280 Grabsteinen. Die letzte Beerdigung auf dem Friedhof ist 1938 erfolgt.
Mit dem Pkw zurück zur Staatstraße Buttenheim-Seigendorf und weiter in Richtung Norden über Wernsdorf, Geisfeld, Litzendorf, Köttensdorf nach Scheßlitz. Vor hier aus geht es weiter in Richtung Königsfeld bis in das Dorf Zeckendorf. Hier links abbiegen und einem Flurbereinigungsweg auf einer Länge von ca. 400 m folgen. An der Kreuzung mit zwei weiteren Flurbereinigungswegen neben einer Ruhebank kann geparkt werden. Von hier führt ein Pfad nach links zum Waldrand, wo sich der Judenfriedhof befindet. Da der Friedhof abgeschlossen ist, muss man, falls man ins Innere des Friedhofs will, sich vorher den Schlüssel bei der Gemeindeverwaltung von Scheßlitz aushändigen lassen.
Station 3: Zeckendorf zur Kartenansicht >>
Der Judenfriedhof von Zeckendorf ist relativ groß. Derzeit umfasst er noch knapp 600 Grabsteine. Man findet hier Gräber, die zum Teil bis ins 17. Jahrhundert zurückgehen. Auf dem Friedhof wurden jüdische Bewohner von Zeckendorf selbst, aber auch von Demmelsdorf, Burgellern, Stübig, Burglesau und Scheßlitz begraben. Im 19. Jahrhundert gab es zeitweise sogar mehr jüdische als nichtjüdische Bewohner im Dorf, so waren z. B. im Jahre 1810 von 276 Einwohnern 134 Juden (48,9 %). 1837 lag der Anteil bei 58,2 % (166 von 285 Einwohnern), 1852 bei 43,6 % (133 von 305), 1875 dann nur noch bei 18,8 % (52 von 277), 1900 bei 17,7 % (50 von 282), 1933 schließlich bei 9,4 % (22 von 235).
Diese Zahlen verdeutlichen den hohen jüdischen Bevölkerungsanteil bis Mitte des 19. Jahrhunderts, bei dem man nicht mehr von einer Minderheit reden kann sowie dessen Rückgang danach, als Abwanderungen in größere Städte und Auswanderungen in die USA erfolgten.
Am Rande des Friedhofs ist eine Gedenktafel errichtet worden, auf der die durch die Nazis zwischen 1933 und 1945 ermordeten Bewohner von Zeckendorf (20), Demmelsdorf (13) und Scheßlitz (12) genannt werden.
Rückweg ins Dorf zu Fuß
Es sind im Dorf Zeckendorf keine jüdischen Kultgebäude mehr erhalten. Der Platz, an dem die Synagoge stand, ist heute unbebaut und bildet einen Nutzgarten. Sie war in den Novemberpogromen 1938 durch SS- und SA-Männer zerstört worden, das Landratsamt ordnete 1939 ihren endgültigen Abriss an.
Es scheint im Falle von Zeckendorf zunächst, als ob die einführend gemachte Bemerkung zum Ansiedlungsverbot für Juden in geistlichen Territorien hier nicht zutrifft, gehörte doch Zeckendorf am Ende des Alten Reiches zum Hochstift Bamberg. Dieser Widerspruch löst sich auf, wenn man weiß, dass der Platz für den Friedhof 1617 von Mathes von Giech zur Verfügung gestellt wurde. Das Reichsrittergeschlecht der Giechs waren die Nachfolger derer von Künßberg. Sie und das Kloster Langheim gewährten anfänglich den Juden ab dem Ende des 16. Jahrhunderts Sicherheit. Danach fiel das Gebiet zwar an das Hochstift Bamberg, die Judenansiedlung war aber bereits zuvor betrieben worden. Und das ökonomische Interesse des neuen Landesherren war groß genug, die Juden vor Ort zu belassen. H.H. HOFMANN (1968, S. 2892) stellt hierzu fest: „Auch beim lehensrechtlichen Heimfall solcher Güter durch Erlöschen der Familie beließ dann der neue Landesherr die dort ansässigen Juden, da auch er den Judenschutz gleich allen anderen Regalien behauptete.“
Auf der Staatsstraße weiter bis kurz vor Heiligenstadt. Am Ortsrand biegt die Straße links ab (in Richtung Aufseß). Am Ende des Bergaufstiegs am Waldrand, vor der Abzweigung nach Stücht, rechterhand kann das Auto geparkt werden. Es folgt eine Fußstrecke durch den Wald von ca. 400 m Länge, an dessen Ende ein Hinweisschild nach rechts führt. Nach weiteren 300 m befindet sich mitten im Wald der jüdische Friedhof. Auch er ist abgeschlossen, und der Schlüssel ist bei der Gemeindeverwaltung von Heiligenstadt erhältlich.
Station 4: Heiligenstadt zur Kartenansicht >>
Die jüdische Gemeinde in Heiligenstadt ist seit dem 17. Jahrhundert belegt, 1617 werden erste Juden im Ort erwähnt, die Abgabepflicht gegenüber den Herren von Streitberg hatten. Die hohe Zeit jüdischer Präsenz im Ort lag von Mitte des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts. 1852 betrug ihr Anteil an der Bevölkerung ein Fünftel (87 von 426 Einwohnern). Es gab eine Synagoge, eine Religionsschule, eine Mikwe und einen Friedhof für die Juden. Nur letzterer ist heute in sehr anheimelnder Lage mitten im Wald erhalten. Die Gebäude im Ort existieren nicht mehr, was vor allem daran liegt, dass die Juden bereits im frühen 20. Jahrhundert vollständig abgewandert waren. Schon nach 1830 sind die ersten fünf Juden aus Heiligenstadt nach Amerika ausgewandert. 1910 lebte kein Jude mehr in Heiligenstadt.
Weil im Ort keine Zeugnisse der jüdischen Vergangenheit mehr existieren, muss man sich hier auf den Friedhof beschränken. Auf diesem erfolgte die letzte Beisetzung 1895. Das seit etwa 1700 existierende Areal von 0,2 ha ist nur von einer niedrigen, leicht übersteigbaren Mauer umgeben. Auch wenn nur noch ein Teil der Grabsteine erhalten ist ─ nicht zuletzt infolge von Schändungen von 1911 und 1936 ─ wirkt er heute dank der zahlreichen Sandsteingräber sehr ansprechend.
Mit dem Pkw weiter in Richtung Osten nach Aufseß. Im Ortszentrum links in Richtung Hollfeld abbiegen. Am Ortsrand erneut links über die Obere Brücke abbiegen, vorbei am Gasthof Stern, danach rechts über den Brunner Weg und das Sträßlein Föhrenteich bis zu einem linkerhand gelegenen kleinen, ummauerten Wäldchen. Hier befindet sich der jüdische Friedhof. Der Schlüssel ist im Haus der Gemeinde in Aufseß erhältlich.
Station 5: Aufseß zur Kartenansicht >>
Um 1700 wurden durch Reichsritter Carl Heinrich von Aufseß einige Juden aus Burgellern aufgenommen, die die Verfolgung im Rahmen der Bauernaufstände von 1699 überlebt hatten. Ihre Zahl wuchs bis Mitte des 18. Jahrhunderts auf 62 (1753). Im 19. Jahrhundert lebten besonders viele Juden in Aufseß: 1809 waren es 85 (= 26,1 % der Gesamtbevölkerung), 1837: 96 (= 14,1 %), 1840: 105 (= 17,5 %), 1852: 104 (= 15,8 %), 1867: 86 (= 9,7 %), 1875: 67 (= 7,7%), 1880: 65 (= 7,2 %), 1900: 56 (= 7,8 %), 1910: 44 (= 5,8 %). Sie lebten vorwiegend vom Handel mit Tuchen und Leder, Schnittwaren, Spezereien und vom Viehhandel.
1722 entstand eine erste Synagoge im Schütthaus, die 1754 / 55 durch einen Neubau ersetzt wurde, der seinerseits 1783 noch einmal von einer neuen Synagoge abgelöst wurde (Kirchberg 25). Die Synagoge stellte bis 1932, als nur noch 20 Juden in Aufseß lebten, das Zentrum des jüdischen Gemeindelebens dar. Weder die Religionsschule noch das rituelle Bad oder die Synagoge sind erhalten geblieben. In der Reichskristallnacht 1938 wurden die noch hier lebenden fünf jüdischen Mitbürger durch 20 SA-Leute aus Heiligenstadt und durch SS-Leute aus Bayreuth verhaftet, sie wurden gezwungen, Erklärungen zu unterschreiben, dass sie auf eine Rückzahlung aller eventuellen Schulden ihnen gegenüber verzichteten. Die Synagoge wurde 1938 an die Gemeinde verkauft, die sie 1939 an eine Privatperson weiterveräußerte, die wiederum das Gebäude abriss.
Ein allerdings noch sehr eindrucksvolles Relikt jüdischer Präsenz in Aufseß ist der Judenfriedhof, ca. 1 km nordwestlich von Oberaufseß gelegen. Er wurde etwa gleichzeitig mit dem ersten Synagogenbau mit obrigkeitlicher Erlaubnis angelegt. Die ältesten Steine befinden sich am linken, oberen Hangende. Der Friedhof umfasst 0,12 ha, war zunächst von einem Maschendrahtzaun und ist heute von einer Mauer umgeben, das Eingangstor ist verschlossen. Der Schlüssel kann bei der Gemeindeverwaltung in Aufseß ausgeliehen werden. Neben dem Eingangstor informiert eine Tafel über die wichtigsten historischen Daten der Begräbnisstätte. Es sind 143 Grabsteine erhalten, die allesamt streng nach Osten ausgerichtet sind. Die beiden letzten Beisetzungen erfolgten 1933 und 1937.
Mit dem Pkw zurück ins Ortszentrum von Aufseß. Von dort auf der Staatsstraße nach Plankenfels. Kurz vor Erreichen des Orts im Wiesenttal nach rechts nach Waischenfeld und Behringersmühle abbiegen. Dort geht es links abbiegend weiter auf der B 470 in Richtung Pottenstein bis nach Tüchersfeld, wo es links in den Ort hineingeht. Ein Parkplatz befindet sich 100 m nördlich des Ortskerns mit dem Judenhof.
Station 6: Tüchersfeld zur Kartenansicht >>
Wie die meisten anderen Reichsritterschaften siedelten auch die Reichsfreiherren Groß von Trockau Juden in ihrem Territorium an. Diese Peuplierung erfolgte zu Beginn des 18. Jahrhunderts. 1755 lebten 44 jüdische Bewohner in Tüchersfeld. Ihre Zahl war seither variabel, bildete aber nie einen hohen Anteil an der Gesamtbevölkerung: 1824 betrug sie 67 (= 12,8 %), 1852 36 (= 7,6 %). Tüchersfeld besaß auch nie einen eigenen Judenfriedhof, die Bestattungen erfolgten in Pretzfeld oder Baiersdorf. Schon 1860 lebten nur noch drei jüdische Familien im Ort. Die jüdische Gemeinde wurde 1872 aufgelöst.
Das Besondere an der jüdischen Präsenz in Tüchersfeld ist die Lokalität, an der sie siedelten ‒ und die bis heute noch in weiten Teilen erhalten ist. Der Territorialherr wies ihnen bei der Ansiedlung den Bereich der Unteren Burg zu, die im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden war. Die 1758 abgebrannten Häuser wurden 1763 wieder aufgebaut. Neun Wohnungen waren im Eigentum der Juden, vier Wohnungen sowie die Synagoge wurden von der Gutsherrschaft vermietet. Dieser gesamte, nach außen abgeschlossene Komplex wird der Judenhof genannt. Er umfasste mindestens seit 1742 auch eine Synagoge, die beim Brand von 1758 ebenfalls zerstört, aber 1760 mit dem Wiederaufbau erneuert wurde.
Für die Synagoge wurde 1762 gegen die Zahlung von 50 Gulden vom Territorialherr erlaubt, dass „ihr Schul statt der anfänglich bedungen gewesenen klatten deck gewölbet, und die darinnen stehenden 4 Fenster mit TafelScheiben ausgeglaset“ wurden (Rechnung im Schlossarchiv Trockau). Seit 1762 ist die Decke deshalb gewölbt. Die Synagoge war bis etwa 1870 in Funktion. Danach wurde sie anderweitig genutzt, blieb aber in ihrer Substanz (Treppenaufgang, Türe, Rundfenster, Spuren des Thoraschreins, Decke) erhalten.
Im Rahmen der Einrichtung des Fränkische Schweiz-Museums wurde auch die Synagoge seit den 1980er Jahren restauriert. Die Gebäude wurden 1979 vom Zweckverband Fränkische Schweiz-Museum für 370.000 DM erworben und für weitere 270.000 DM restauriert. Das Museum wurde 1985 eröffnet. Aufgrund der Sanierungen hat sich bis heute ein Beispiel eines ehemaligen jüdischen kulturellen Zentrums in der Fränkischen Schweiz sehr gut erhalten. Die Synagogen-Ausstattung ‒ vor allem Thoraschrank und Thoravorhang ‒ wurden von der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg zur Verfügung gestellt. Eine Sammlung von Gerätschaften und Fotos rund um die religiösen Praktiken sowie das religiöse jüdische Jahr ergänzen den Ausstellungsteil in der Synagoge.
Wie bereits erwähnt, gehört die Synagoge im Judenhof zum Fränkische Schweiz-Museum, das als Regionalmuseum auch Informationen zur geologischen Landschaftsentwicklung, zur frühzeitlichen Besiedlung, zur ehemals ländlichen Arbeitswelt sowie zu Trachten und Volksfrömmigkeit anbietet. Leider ist ein Zugang zur Synagoge nur während der Öffnungszeit des Museums möglich. Diese ist: April–Oktober: Di–So 10–17 h, November–März: So 13.30–17 h. Übrigens ist auch der Besuch des übrigen Museums durchaus lohnend.
Ein Element jüdischen Kultes, das ‒ getrennt vom Judenhof an der Püttlach gelegen ‒ besonders malerisch platziert war, ist die ehemalige Mikwe. Von ihr gibt es leider keine baulichen oder gar rituellen Reste aus der Vergangenheit mehr. Eine Postkarte von ca. 1904 gibt eine Vorstellung von diesem rituellen Badehaus.
Mit dem Pkw auf der B 470 über Ebermannstadt in Richtung Forchheim bis zur Abzweigung nach Weilersbach fahren. Dort die Bundesstraße nach rechts verlassen und in den Ort Mittlerweilersbach fahren, einen Ortsteil von Oberweilersbach. Dazu zunächst nach rechts und dann nach links abbiegen. Auf dem Schlossplatz kann geparkt werden.
Station 7: Mittlerweilersbach zur Kartenansicht >>
Weilersbach besaß, nachweisbar seit dem 16. Jahrhundert, mehrere Rittergüter, die verschiedenen adeligen Herrschaften gehörten. In einem der ritterschaftlichen Güter, dem Mittelweilersbacher Schloss, sollen 1685 zur Zeit von Ernst Damian von Weitershausen die ersten 30 Juden angesiedelt worden sein, die hier gegen Abgaben ein Wohnrecht erhielten. Das Schloss und seine Nebengebäude wurden zu diesem Zeitpunkt nicht mehr genutzt, verursachten aber laufend Kosten der baulichen Erhaltung. So diente die Judenansiedlung einer Nutzung der maroden Gebäude durch zu leistende Schutzabgaben. Über ein Jahrhundert lebten die Juden in dem abgeschlossenen Schlossbezirk, ihre Zahl hatte bis 1759 auf über 100 zugenommen. Zwar wurde 1751 der Erzbischof von Bamberg, und damit das Hochstift, Landesherr, doch wurde von ihm der Judenschutz übernommen, brachte dieser doch merkliche Einnahmen mit sich.
Die Schlossunterkunft war mittlerweile so baufällig geworden, dass ihre Reparatur nicht mehr lohnte, wären die Kosten doch höher als die von den Juden zu zahlenden Abgaben gewesen. Deshalb wurde 1763 die gesamte Schlossanlage abgerissen. Auf dem früheren Schlossplatz wurden nun acht Häuser errichtet, darunter auch die Judenschule (Synagoge). Südlich anschließend, im ehemaligen Schlossgraben, entstanden weitere acht Häuser. Erneut wohnten somit die Juden räumlich konzentriert und von der übrigen Bewohnerschaft segregiert. Hier liegt der seltene Fall vor, dass diese Neubausiedlung 1786 kartographisch dokumentiert worden ist.
Die Einkommensbasis der Juden von Mittlerweilersbach unterscheidet sich von den anderen dadurch, dass seit dem frühen 19. Jahrhundert einige von ihnen bäuerliche Anwesen erwerben konnten und Landwirtschaft betrieben. Daneben waren die wichtigsten Einkommensfelder Viehhandel, Handwerk, Schnittwarenhandel und Schmuserei (Immobilien- und oft auch Heiratsvermittlung).
Die Zahl der Juden war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts recht konstant und schwankte zwischen 72 und 106: 1810 81 Juden (19 % der Gesamtbevölkerung), 1829 84 Juden (20,2 %), 1852 102 Juden (22,3 %). Ein gravierender Einschnitt erfolgte in den 1860er Jahren, als ihre Zahl von 93 (1860) auf 28 (1867) zurückging. Auch die beiden wohlhabendsten jüdischen Familien zogen 1863 nach Forchheim um. 1876 wurde die jüdische Gemeinde aufgelöst und die Synagoge verkauft (obwohl sie erst 1865 mit hohem Aufwand renoviert worden war).
Entsprechend dem frühen Fortzug der jüdischen Bürger aus dem Ort sind heute kaum mehr sichtbare Zeugen ihrer Existenz im religiös-rituellen Bereich erhalten. Einen eigenen Friedhof hatte Mittlerweilersbach nie, die Toten wurden in Pretzfeld bestattet. Die Religionsschule war mit in die Synagoge integriert. Es werden in den Quellen zwei Mikwen erwähnt. Die Synagoge wurde abgebrochen, sie befand sich gegenüber dem heutigen Anwesen Schlossplatz 7. Überraschenderweise ist im Anwesen Schlossplatz 7 (das ehemalige Haus Nr. 56) noch im Keller eines Privathauses eine Mikwe erhalten geblieben, die aber nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Dagegen sind zwei gut sichtbare profane Elemente erhalten geblieben. Zum einen die ehemaligen Judenhäuser im Bereich des Schlossplatzes und des Schlossgrabens, zum anderen eine Gedenktafel auf dem Schlossplatz, der interessanterweise noch heute dem Verband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern gehört. Auf der Tafel wird der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Weilersbach gedacht.
Mit dem Pkw zur B 470 zurückkehren, diese überqueren und nach Kirchehrenbach fahren. In Kirchehrenbach links nach Pretzfeld abbiegen, wo das Auto am Bahnhof von Pretzfeld geparkt werden kann. Von dort zu Fuß in Richtung Pfarrkirche St. Kilian bis zur Gasse namens Schlossberg.
Station 8: Pretzfeld – Ortsmitte zur Kartenansicht >>
Um aus zusätzlichen Kopfsteuern ihre Einkünfte zu mehren, siedelten die Herren ritterschaftlicher Dörfer gern buntgewürfelt auch Personen an, die vor dem 19. Jahrhundert rechtlich gar nicht Bauern sein durften und daher kein Feldland wegnahmen. In Pretzfeld ließ Freiherr von Stiebar 1617 sogar einen im Türkenkrieg vor Stuhlweißenburg (ungar. Székesfehérvár) gefangenen Muslim taufen, nun hieß er ganz deutsch klingend Hans Geörg Weißenburger. Juden dagegen erkannte man teilweise noch über das bayerische Judenedikt von 1813 hinaus an besonderen Vor- und Zunamen, wie 1851 hier z. B. Hirsch Lang, Männlein Strauß, Moises Rosenbaum, Simon Wannbacher.
Nach Pretzfeld flüchteten die ersten Juden vermutlich schon aus den Nürnberger Judenpogromen von 1298 und 1499. 1452 / 1462 gibt es Nachrichten von sieben hier ansässigen Geldhändlern, bei denen auch die Adeligen von Schloss Wiesenthau liehen, ab 1593 bis 1700 mit schwankendem Verlauf von drei bis 23 Familien, die überwiegend im Hausierhandel (im 19. Jahrhundert z. B. mit Schnittwaren und Eisenartikeln) und erst nach 1736 auch als Viehhändler sowie als Metzger, Seifensieder oder Seiler unterwegs waren.
Die Pretzfelder Juden lebten und wohnten offenbar ziemlich vermischt mit der übrigen Bevölkerung. Eine besondere Konzentration zeichnet sich aus den Katastern des 19. Jahrhunderts selbst in der bis heute amtlich so beschilderten Judengasse am Südrand des alten Dorfkerns nicht ab. Nach einem Höchststand 1824 mit 87 jüdischen Einwohnern (= 11 % der Gesamtheit) sank die Zahl rasch ab auf 8 (1875 = 1 %) und 4 (1900). Mit der NS-Zeit hat dieser Schwund also nichts zu tun. Den Pretzfelder Händlern fehlte wohl zu lange ein moderner Verkehrsanschluss, die Bahnstrecke Forchheim–Ebermannstadt mit Halt in Pretzfeld kam erst 1891.
Was ist von dieser jüdischen Anwesenheit noch sichtbar? Als religiöse Einrichtungen brauchte eine Judengemeinde auch eine Synagoge nebst Schule sowie eine Mikwe, das heißt ein mit natürlicher Wasserzufuhr versehenes Tauchbad, das der rituellen Reinigung der Frauen nach der monatlichen Periode und auch dem Koschermachen z. B. von Küchengeschirr aus der Produktion christlicher Handwerker diente. Beide befinden sich auf dem Grundstück Am Schloßberg 5. Jedoch wurden, als das Gemeindeleben erlosch, die seit 1620 / 1624 bezeugte Synagoge bereits um 1900 verkauft und abgebrochen und der Schulbau in eine Scheune verwandelt. Nur zur Mikwe, datiert schon auf die Mitte des 14. Jahrhunderts und somit wohl die älteste in ganz Franken (!), kann man über 25 Treppenstufen noch hinabsteigen (Hauseigentümer um Erlaubnis fragen!).
Das darüber stehende Schloss, das lange im Besitz der Freiherren Stiebar von Buttenheim war (1505 bis zu deren Aussterben 1762), dann der Grafen von Seinsheim, gehört auch noch auf anderen Wegen zu diesem Thema: Als die Seinsheim es in Geldnot 1852 veräußern mussten, erwarb es die jüdische Bankiersfamilie Kohn aus Nürnberg. Deren jetzt in England lebende Erben behielten es bis heute. Kohns Tochter Lina Herz, Rechtsanwaltsgattin, stiftete zudem in Pretzfeld eine Kleinkinderbewahranstalt und Winterschule für Mädchen, das Gebäude in der Trattstraße ist jetzt immer noch Kindergarten und erinnert so besonders schön an eine zugleich wohlhabende wie großherzige Pretzfelder Judenfamilie.
Mit dem Pkw etwa 1 km weiterfahren auf der Staatsstraße nach Ebermannstadt bis zum rechterhand liegenden großen Parkplatz am Fuß des Kellerberges (Pretzfelder Keller). Von hier aus zu Fuß etwa 1 km bergauf gehen, bis der jüdische Friedhof von Pretzfeld erreicht wird: Es geht zunächst durch den Hohlweg mit seinen Kellern bergaufwärts. Nach ca. 500 m biegt die Forststraße links ab zum Judenberg (Hinweisschild). Nach weiteren 500 m wird der völlig ummauerte Friedhof erreicht.
Station 9: Pretzfeld – Judenfriedhof zur Kartenansicht >>
Das nachhaltigste Denkmal aus Pretzfelds jüdischer Vergangenheit, der Anfang des 17. Jahrhunderts angelegte Friedhof, liegt indes ein Stück entfernt auf dem Judenberg, wohin es ca. einen Kilometer steil durch die waldschattige Kellergasse (22 erst in den 1930er Jahren von den örtlichen Hausbrauberechtigten in den Sandstein gehauene Stollen zur kühlen Bierfässerlagerung) und dann reinen Wald emporgeht. Es ist eine für Judenfriedhöfe typische Abseitslage: Weder wollte die christliche Bevölkerungsmehrheit einen solchen direkt vor Augen haben, noch dafür fruchtbare Äcker opfern. Um 1700 zählten zu seinem Einzugskreis außer den Dörfern Oberehrenbach, Hausen, Gaiganz, Hirschaid, Sendelbach, Pinzberg und Mittelehrenbach auch die entfernter liegenden Judenorte Wannbach, Weilersbach, Wiesenthau und sogar Ermreuth, Pottenstein, Kunreuth, Forchheim. Das letzte Judenbegräbnis fand hier 1894 statt.
Erhalten sind heute nur noch 216 der alten Grabsteine, der älteste von 1732. Erkennbar ist etwa noch der Grabstein von Sophie Kohn, der Ehefrau des Nürnberger Großhändlers, der das Schloss 1852 erworben hatte. Viele Steine stehen nicht mehr an ihrem früheren Originalstandort. Zurückzuführen ist das auch auf die mehrfache Schändung des Friedhofs: 1928 wurden dabei 20 Grabsteine umgeworfen. 1945 verkaufte man einen Teil der Steine pietätloserweise als Baumaterial. 1994 und 1998 erfolgten erneut antisemitische Schändungen des Friedhofs mit Besprühungen der Grabsteine. Um solches künftig zu erschweren, ist der Friedhof mittlerweile mit einer stattlichen Mauer umhegt und abgeschlossen, er kann nur betreten werden, wenn man sich den Schlüssel vorher bei der Gemeindeverwaltung Pretzfeld aushändigen lässt.
Mit dem Auto zurück in den Ortskern von Pretzfeld. Dort der Straße nach Egloffstein folgen und nach 1 km rechts abbiegen, um in den Ort Hagenbach zu gelangen. Hier kann bei der Kfz-Handlung Meyer geparkt werden.
Station 10: Hagenbach – Ort und Judenfriedhof zur Kartenansicht >>
Juden waren in Deutschland insgesamt stets nur eine religiös-soziale Minderheit. Allerdings gab es auch Einzelorte, wo Juden zeitweilig sogar die Bevölkerungsmehrheit stellten. Neben Altenkunstadt am Obermain oder Zeckendorf (vgl. Station 3) war Hagenbach im Trubachtal, kaum 1,5 km abseits von Pretzfeld, ein solcher Sonderfall. Wie in Pretzfeld waren es die Herren v. Stiebar, die nach dem Dreißigjährigen Krieg diesen Zuzug besonders förderten. 1811 zählte man als Maximum 205 Israeliten, was 55 % der Ortsbevölkerung entsprach. Bereits vor 1730 wurde deshalb Hagenbach zu einem der fünf Bezirksrabbinate im Fürstbistum Bamberg bestimmt, mit Zuständigkeit für weitere zwölf Orte, die jüdische Einwohner hatten, davon elf auch mit eigener Synagoge. Abwechselnd hielt der Hagenbacher Rabbi in je einer den Sabbat-Gottesdienst. Diese Funktion endete 1894, weil ab ca. 1850 auch aus Hagenbach immer mehr jüdische Familien abwanderten, teils in die großen Städte, teils nach Amerika (1910 noch anwesend 11 Personen = 4,7 %). So musste die religiöse Nutzung der Synagoge, Hausnr. 39 (1729, erweitert 1868), schließlich aufgegeben werden und die angebaute jüdische Elementarschule hatte 1908 zwar noch einen Lehrer, aber keinen einzigen Schüler mehr. Beide wurden 1937 abgebrochen, ihr Platz als Garten weitergenutzt. Die letzten beiden jüdischen Ehepaare, sie lebten vom Textilhandel, transportierten Pretzfelder SA-Männer am 10. November 1938 nach Forchheim ab.
Ein Steuerkataster von 1812 zeigt, dass es ausnahmslos Judenfamilien waren, die, nur einen Steinwurf von Hausnr. 1–7, dem Stiebarschen Schloss, entfernt, die damaligen Hausnummern 63–95 (die nicht identisch mit den Hausnummern in der Uraufnahme von 1843 angegeben sind) innehatten – also kompakt und extrem verdichtet jüdische Schnitt- und Wollwarenhausierer, Weber, Glaser, Metzger, Viehhändler (Stand 1850). Ihre Wohnverhältnisse hier müssen, ihre ökonomische Situation widerspiegelnd, jämmerlich gewesen sein. Flächenmäßig handelte es sich zum größten Teil nur um winzige Anwesen, darauf hälftig geteilt oder gar nur geviertelt kleine eingädig gemauerte Tropfhäuslein zum Erbarmen, manchmal ein Stallanbau dran und selten mehr als 1⁄16 oder gar nur 1⁄22 Tagwerk Garten. Dieses kleinteilig verschachtelte Bild (siehe Abb. 27) findet man heute (am Ortseingang von Pretzfeld her) nach Abrissen, Zusammenlegungen, Zukäufen, Neubauten durch Besitznachfolger nur noch in Resten vor.
Vom Parkplatz geht es weiter in Richtung Westen, nach 400 m links abbiegen und nach weiteren 100 m am (verschlossenen) Eingang zum Friedhof von Hagenbach ankommen. An der rechten Friedhofsfront entlang gehen, an deren Ende sich ein Holzgatter befindet, das man leicht öffnen kann, um in den Friedhof zu gelangen.
Der seit 1737 bestehende Friedhof, von Juden der gute Ort genannt, ist mit noch vorhandenen 385 Gräbern auf einer Fläche von 0,39 ha heute das letzte Bauzeugnis jüdischer Präsenz in Hagenbach. Wie üblich ein Stück weit abseits des nominell christlichen Dorfes wurden hier neben Hagenbacher Juden auch solche aus Wannbach, Egloffstein, Wiesenthau und Mittelehrenbach beerdigt. Die letzte Bestattung erfolgte 1934.
In nationalsozialistischer Zeit wurden Pläne entwickelt, auf diesem nun ungenutzten Gelände Maulbeerbäume zur Seidenraupenzucht anzupflanzen u. a. ab 1941 mit dem Ziel autarker Fallschirmproduktion, dieses Vorhaben wurde nicht umgesetzt. So blieb der Hagenbacher Judenfriedhof ziemlich unangetastet. Hier befinden sich heute noch einfache Grabstelen und ebenso zahlreiche besonders sehenswerte Grabsteine, deren (ab dem 19. Jahrhundert zunehmend deutsche) Inschriften oft auch noch gut lesbar sind. Besonders auffällig sind die Prunkgräber der Familie Wassermann. Andere sind interessant, weil sie z. B. mit Zeichen versehen sind, die sprechen: Segnende Hände verweisen auf eine Priesterfamilie (hebr. Cohen, Kohn), eine oder zwei Kannen auf Leviten, das Widderhorn (hebr. Schofar) auf bei Feiertagen wie Jom Kippur oder Rosch Haschana benötigte Fanfarenbläser, Messer und Ölgefäß auf einen Mohel (Beschneider), weitere solche Schmuckelemente können Davidsterne, Kronen, Bücher, Tiere und Pflanzen sein. Hagenbach ist heute in seiner Gesamterscheinung zweifellos eine der eindrucksvollsten jüdischen Begräbnisstätten der Fränkischen Schweiz.
Mit dem Pkw zurück in den Ort Hagenbach fahren. Von dort geht es eine kurze Strecke bis zur Staatsstraße nach Pretzfeld. An der Einmündung rechts abbiegen und 2 km nach Wannbach fahren. Dort kann im Ortszentrum geparkt werden.
Station 11: Wannbach zur Kartenansicht >>
Seit dem 17. Jahrhundert lassen sich erste Juden in Wannbach nachweisen. Die früheste dokumentierte Judenansiedlung erfolgte indes erst 1765, als drei Familien von den Grafen von Seinsheim das Recht zugesprochen erhielten, im alten Schloss zu wohnen. Dafür war ein einmaliger Betrag und eine jährliche Erbzinsabgabe an den Landesherren zu entrichten.
Die jüdische Gemeinde Wannbach besaß eine Synagoge (die um 1770 entstand und dann 150 Jahre in Funktion war), eine Mikwe und eine israelitische Elementarschule. Beerdigt wurden die jüdischen Bewohner auf dem Friedhof von Hagenbach.
Wie in anderen Gemeinden, die in dieser Exkursion besucht werden, mit ehemals jüdischer Bevölkerung auch, lag das Maximum der Anwesenheit von Juden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, 1846 z. B. werden 17 jüdische Familien genannt, was etwa 90 Personen entsprechen dürfte. Für 1880 ist nur noch von 61 Juden die Rede, die etwa 25 % der Gesamtbevölkerung ausmachten. 1910 gab es wegen einer zu geringen Zahl verbliebener männlicher jüdischer Bewohner (Minjan) keine Gottesdienste mehr, sodass die Synagoge 1919 verkauft wurde. Der neue Eigentümer nutzte sie als Scheune. 1925 gab es nur noch vier jüdische Bewohner, 1938 noch einen einzigen. Dessen Haus wurde bei den Novemberpogromen 1938 zerstört, ebenso wurde die Synagoge (die zu diesem Zeitpunkt bereits gar keine mehr war) im Inneren beschädigt und kurze Zeit später abgerissen.
Auch für Wannbach gilt, dass es dort heute keinerlei bauliche Hinweise mehr gibt, die auf die Präsenz jüdischer Bürger in der Vergangenheit hinweisen. Der Ort der früheren, durchaus stattlichen Synagoge ist derzeit eine Freifläche.
Weiter auf der Staatsstraße bis in den Ortskern von Egloffstein. Dort kann auf dem Parkplatz der Raiffeisenbank in der Felsenkellerstraße geparkt werden. Es schließt ein kurzer Fußweg an.
Station 12: Egloffstein zur Kartenansicht >>
Die Freiherren von und zu Egloffstein siedelten auf ihrem Territorium wohl seit dem 17. Jahrhundert auch Juden an. Im Dreißigjährigen Krieg sind die ersten Juden in Egloffstein nachgewiesen. In einem Urbar der Reichsritter von 1728 ist explizit die Rede von sechs jüdischen Anwesen im Ort. Ab 1798 gab es eine eigene Synagoge, in den Quellen meist als Judenschul bezeichnet. Daneben existierte auch eine Mikwe, auf dem Urkataster als Nr. 44 bezeichnet, hingegen kein eigener Judenfriedhof. Die Verstorbenen wurden bis 1737 in Pretzfeld und danach in Hagenbach beerdigt. 1790 hatten vier jüdische Familien einen Schutzbrief des Landesherren. 1810 gab es fünf, 1813 acht jüdische Familien. 1824 waren 30 Personen, 1840 27 und 1852 17 Personen jüdischen Glaubens in Egloffstein wohnhaft. 1863 ist nur noch von drei Familien, 1875 von neun Personen und 1890 von zwei Personen die Rede.
Parallel zu dem frühen Trend einer Abwanderung der Juden aus Egloffstein wurde die Synagoge bereits 1866 verkauft. Sie ist baulich noch erhalten und dient nunmehr schon seit 150 Jahren als Wohnhaus (Malerwinkel 89). Es sind sogar noch Reste der ehemaligen Mikwe, die im Urkataster verächtlich als Judenduckplatz bezeichnet wird, vorhanden, allerdings in einem verfallenen Zustand, und zwar auf dem Grundstück Markgrafenstraße 44.
Egloffstein profitierte selbst nach Abwanderung seiner Juden noch von dieser Bevölkerungsgruppe. Jeannette Kohnfelder aus Fürth hatte 1888 in ihrem Testament eine Stiftung ins Leben gerufen für die Armenpflege in der Gemeinde. In jüngerer Vergangenheit hat 2004 verdienstvollerweise eine studentische Arbeitsgruppe des Geographischen Instituts der Universität Erlangen die Grundlagen zu historischen Informationen über den Ort im Rahmen eines Rundwegs mittels Infotafeln erarbeitet.
Von Egloffstein mit dem Pkw über Thuisbrunn, Hohenschwärz, Kasberg und Walkersbrunn nach Ermreuth fahren. Im Ortszentrum kann am Marktplatz geparkt werden.
Station 13: Ermreuth zur Kartenansicht >>
Erste Juden gibt es in Ermreuth wahrscheinlich ab ca. 1500 unter reichsritterschaftlichem Schutz, sie flüchteten vor den Pogromen in Nürnberg. Die erste schriftliche Nennung von Juden stammt aus dem Jahr 1554, als die Reichsritter von Ermreuth gegen Schutzgelder Juden aufnehmen. Diese Menschen lebten vor allem vom Viehhandel. Besonders zahlreich waren die Juden in Ermreuth, ganz ähnlich wie in den übrigen Orten, Ende des 18. Jahrhunderts und zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die überlieferten Zahlen lauten wie folgt: 1809 164 Juden (24,9 % der Gesamtbevölkerung), 1811 180 Juden (26,1 %), 1824 230 Juden (41 %), 1840 183 Juden (30 %), 1852 184 Juden (28,6 %), 1867 132 Juden, 1875 99 Juden (15,9 %), 1880 37 Juden (13,7 %), 1900 66 Juden (10,8 %), 1910 44 Juden (7,2 %), 1925 22 Juden (3,5 %), 1932 25 Juden (4,5 %). Nach der Reichsgründung galt die jüdische Bevölkerung als voll in das Gemeindeleben integriert. Die Juden waren Mitglieder bei der Feuerwehr, im Gemeinderat und bei der Soldatenkameradschaft. Im Ersten Weltkrieg fiel ein jüdischer Mitbürger.
Seit 1711 gibt es einen eigenen Judenfriedhof im Ermreuth. 1738 entstand das erste Bethaus. Es stand auf einer Fläche, die die Gutsherren gegen jährlichen Grundzins zur Verfügung stellten. 1822 wurde die alte Synagoge gegen eine neue, im Südosten des Ortes gelegene (Hausnr. 78 / 79) ersetzt. Sie war über einhundert Jahre in Funktion. Erst 1930 wurde wegen zu geringer Zahl ortsanwesender jüdischer Männer (Minjan) der Gottesdienst eingestellt. Darüber hinaus bestanden eine jüdische Elementarschule und eine Mikwe.
Obwohl im Jahr der Novemberpogrome in Ermreuth nur noch 17 Juden lebten, d. h. die jüdische Gemeinde gar nicht mehr existierte und ihr Gotteshaus gar nicht mehr in Funktion war, wurde von NS-Fanatikern nicht nur die Synagoge geplündert und ihre Inneneinrichtung zerstört und außerhalb des Gotteshauses verbrannt. Die Juden mussten damals auch ihren Wohnort nach Nürnberg in ein ihnen zugewiesenes Lager verlegen. Von dort wurden sie 1942 in Konzentrationslager verschleppt und getötet.
Die noch im Besitz der jüdischen Kultusgemeinde befindliche Synagoge wurde 1953 dem Freistaat Bayern übereignet, der sie 1954 an die Raiffeisenbank veräußerte, welche sie 1974 an die Marktgemeinde Neunkirchen (in die Ermreuth mittlerweile eingemeindet worden war) verkaufte. 1989 konstituierte sich ein Zweckverband zur Sanierung und Erhaltung der Synagoge. 1992–1994 erfolgte die grundlegende Renovierung, bei der man eine Genisa zur Aufbewahrung jüdischer liturgischer Schriften entdeckte, die vorher übersehen worden war. Die feierliche Wiedereröffnung des Gotteshauses erfolgte im Juni 1994. Seither ist die Synagoge öffentlich zugänglich. Sie hat die Bezeichnung Synagoge Museum Ermreuth, ist somit ein Museum, für dessen Besuch Eintritt zu bezahlen ist und das leider nur sehr beschränkte Öffnungszeiten aufweist: März–November, jeden dritten Sonntag 14–17 h, Führungen je am ersten Sonntag im Monat um 15 h. Sondervereinbarungen, z. B. für Gruppen, sind möglich. Mehrere Gebäude im Ort sind gegenüber ihrem Zustand zu der Zeit, als noch Juden in ihnen wohnten, wenig verändert. Indes weisen keinerlei Infotafeln darauf hin.
Mit dem Pkw weiter in nordwestliche Richtung auf der Herrnbergstraße, dort biegt rechts der Brunnenweg ab. Obwohl er als Sackgasse markiert ist, weiter auf diesem Schotterweg fahren. Bei einer ersten Gabelung rechts abbiegen und ein Reitgelände passieren. Die enge Straße ist nun wieder geteert, auf ihr geht es bis zur nächsten Gabelung. Dort kann das Auto unter dem Apfelbaum in der Gabel geparkt werden. Zu Fuß geht es links ca. 500 m steil bergaufwärts. Linkerhand erstreckt sich nun der jüdische Friedhof.
Station 14: Ermreuth – Judenfriedhof zur Kartenansicht >>
Bis zur Einrichtung des Friedhofs 1711 hatten die Ermreuther Juden ihre Toten in Baiersdorf bestattet. Der völlig ummauerte, dreieckige Friedhof ist ca. 0,27 ha groß und beherbergt noch etwa 215 Grabsteine (von ehemals 500). Der älteste Grabstein stammt aus dem Jahr 1730, der jüngste aus dem Jahr 1932. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Friedhof geschändet, 19 Grabsteine wurden umgeworfen. Die 1936 und 1937 beigesetzten Toten erhielten keine Grabsteine mehr. Versuche einer Sanierung des Friedhofs im Jahr 1993, insbesondere durch Wiederaufstellen umgefallener Steine, waren wenig erfolgreich. An mehreren Platten wurden dadurch (unbeabsichtigte) Schäden angerichtet.
Adressen, an die man sich wenden muss, um jeweils den Schlüssel zum Öffnen des Eingangs in den Judenfriedhof zu erhalten:
Buttenheim: Markt Buttenheim, Hauptstraße 15, 96155 Buttenheim, Tel.: 09545 4409936 (Museumsleitung, Dr. Tanja Roppelt)
Zeckendorf: Stadt Scheßlitz, Bauamt, Herr Wittek, Hauptstraße 34, 96110 Scheßlitz, Tel. 09542 949029
Aufseß: Gemeinde Aufseß, Haus der Gemeinde, Frau Hack, Schulstraße 145, 91347 Aufseß, Tel.: 09274 359
Heiligenstadt: Gemeindeverwaltung Heiligenstadt, Friedhofsverwaltung, Frau Hofknecht, Marktplatz 20, 91332 Heiligenstadt, Tel.: 09198 929932
Pretzfeld und Hagenbach: Gemeindeverwaltung Markt Pretzfeld, Hauptstraße 3, 91362 Pretzfeld, Tel.: 09194 7347-0
Ermreuth: Gemeindeverwaltung Markt Neunkirchen am Brand, Zweckverband Synagoge Ermreuth, Frau Dr. Nadler, Klosterhof 2–4, 91077 Neunkirchen am Brand, Tel.: 09134 70542.
Öffnungszeiten der Museen:
Buttenheim: Levi Strauß Geburtshaus ‒ Museum Jeans & Kult: Di, Do 14–18 h (November–Februar 14–17 h), Sa, So Feiertage 11–17 h, Gruppen auch außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung, Tel.: Museum: 09545 442602, Gemeindeverwaltung: 09545 4409936
Ermreuth: Synagoge und jüdisches Museum Ermreuth: April–Oktober jeden 3. Sonntag im Monat 14–17 h, November–März: Synagoge bleibt geschlossen, April–Oktober jeden 1. Sonntag im Monat um 15 h: Führung durch Frau Dr. Rajaa Nadler. Führungen von Gruppen sind nach spezieller Vereinbarung möglich (Tel. 09134 70541).
Tüchersfeld: Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld: April–Oktober Di–So 10–17 h, November–März So 13.30–17 h
Empfohlene Zitierweise
Hartmut Heller und Herbert Popp: “Kulturlandschaftliche Relikte jüdischen Lebens in der Fränkischen Schweiz” in Landschaften in Deutschland Online.
URL: http://landschaften-in-deutschland.de/exkursionen/81_e_504-kulturlandschaftliche-relikte-juedischen-lebens-in-der-fraenkis.../, Stand 19.09.2019
Quellen und weiterführende Literatur
- ALICKE, Klaus-Dieter (2014): Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. ‒ Winsen/Aller (= http://www.jüdische-gemeinden.de/index.php/inhaltsverzeichnis/deutschland, besucht am 23.8.2016)
- Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum (Hg.): Jüdische Friedhöfe in Bayern. (= http://www.alemannia-judaica.de/bayern_friedhoefe.htm, besucht am 23.8.2016)
- Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum (Hg.): Synagogen in Bayern ‒ Übersicht. (= http://www.alemannia-judaica.de/synagogen_bayern.htm, besucht am 23.08.2016)
- ECKERT, Toni, Susanne Fischer, Renate Freitag, Rainer Hofmann und Walter Tausendpfund (1997): Jüdisches Leben in der Fränkischen Schweiz (= Die Fränkische Schweiz ‒ Landschaft und Kultur. Schriftenreihe des Fränkische-Schweiz-Vereins 11). – Erlangen.
- GUTH, Klaus (Hg., 1988): Jüdische Landgemeinden in Oberfranken (1800–1942). Ein historisch-topographisches Handbuch (= Landjudentum in Oberfranken. Geschichte und Volkskultur 1). – Bamberg.
- HELLER, Hartmut (1978): Jüdische Landgemeinden im 18./19. Jahrhundert, in: Frankenland, Sonderheft, S. 6–22.
- HOFMANN, Hanns Hubert (1968): Ländliches Judentum in Franken, in: Tribüne. Zeitschrift zum Verständnis des Judentums 7 (H. 25), S. 2890–2904.
- HOFMANN, Rainer (Hg., 1987): Jüdische Landgemeinden in Franken. Beiträge zu Kultur und Geschichte einer Minderheit (= Schriften des Fränkische Schweiz-Museums 2). – Pottenstein.
- HOFMANN, Rainer (Hg., 1998): Jüdische Landgemeinden in Franken II. Beiträge zu Kultur und Geschichte (= Schriften des Fränkische Schweiz-Museums 5). – Pottenstein.
- KNÖRLEIN, Georg (1987): Die jüdische Gemeinde Mittelweilersbach (Gemeinde Weilersbach, Lkr. Forchheim), in: Jüdische Landgemeinden in Franken. Beiträge zu Kultur und Geschichte einer Minderheit (= Schriften des Fränkische-Schweiz-Verin, Bd 2). – Bayreuth, S. 61–68.
- KNÖRLEIN, Georg (2000): Weilerbachs jüdische Vergangenheit, in: Weilersbach, eine Gemeinde am Eingang der Fränkischen Schweiz. – Weilersbach, S. 82–95.
- SCHWIERZ, Israel (1988): Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. – München.
- SEEFRIED, Otto Graf: Aus dem Stiebar-Archiv (= Freie Schriftenfolge der Gesellschaft für Familienforschung in Franken 4). – Nürnberg 1953.
- Staatsarchiv Bamberg: Grundsteuerkataster der Steuergemeinde Pretzfeld, 2 Bände, 1851.
- Staatsarchiv Bamberg: Rentamt Ebermannstadt: Renovirtes Grundsteuer-Kataster der Steuergemeinde Pretzfeld, 1897.
- Staatsarchiv Bamberg: Rep. K 214 / 190 Häuser- und Rustikal Steuer-Kataster des Steuer-Distriktes Hagenbach 1812 (am Ende „Recapitulatio“).
- Staatsarchiv Bamberg: Rep. K 214 / 201 Nr. 769 Kgl. Rentamt Ebermannstadt, Haus-Steuer-Kataster der Steuer-Gemeinde Hagenbach 1850.
- Staatsarchiv Bamberg: Rep. K 214 / 201 Amtsgericht und Rentamt Ebermannstadt, Renovirtes Grundsteuer-Kataster der Steuergemeinde Hagenbach 1906.
- Zweckverband Fränkische Schweiz-Museum (Hg., 1998): Jüdische Landgemeinden in Franken II. Beiträge zu Kultur und Geschichte (= Schriften des Fränkische Schweiz-Museums 5). – Forchheim.
- Die Autoren danken Georg Knörlein für Hinweise bei den Recherchen zu diesem Beitrag.
Bildnachweise
- Titelbild: Judenfriedhof von Hagenbach (Foto: Herbert Popp)
- Vorschaubild: Judenfriedhof von Zeckendorf (Foto: Herbert Popp)