“Werte der deutschen Heimat”
Band Nr. 53
Havelland um Werder, Lehnin und Ketzin – Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten Gross Kreutz, Ketzin, Lehnin und Werder
Kurzbeschreibung:
Das Havelland um Werder, Lehnin und Ketzin weist interessante natürliche Landschaftsformen auf, die der wirtschaftende Mensch seit Jahrhunderten nutzt. Bestimmende und zugleich gliedernde Naturraumelemente sind die Gewässer, seien es die schiffbare Havel und die zwischengeschalteten Seen, seien es die zum Teil abflusslosen Weiher und Tümpel. Ihre hydrologischen, botanischen und zoologischen sowie wirtschaftlichen Besonderheiten werden ausführlich beschrieben. In zahlreichen Gewässern und an ihren Ufern hielten sich trotz der teilweise erheblichen Verschlechterungen der Wasserqualität in den vergangenen Jahrzehnten viele seltene und daher unter Naturschutz gestellte Pflanzen- und Tierarten. Die meisten Luche und Brüche, also feuchte bis nasse Niederungen und Geländehohlformen, werden nach umfassenden Meliorationen heute landwirtschaftlich genutzt; naturnah gebliebene Bereiche stehen unter staatlichem Schutz. Werder mit seiner siedlungsgeschichtlich interessanten Altstadt auf einer Havelinsel hat sich seit dem 19. Jh. Zum Zentrum des Havelländischen Obstanbaus entwickelt. Die Obstbaumflächen waren bis 1990 auf eine solche Größe erweitert worden, dass das ökologische Gleichgewicht stark gestört ist. Die Folge davon ist, dass die Bäume auf großen Flächen seit 1991 gerodet werden. Flächenreduzierungen wird es auch im gemüse- und Zierpflanzenanbau geben. Bedeutende kunstgeschichtliche Werte besitzt vor allem der Ort Lehnin mit seinen Klosterbauten. Die Ufer der zahlreichen Seen sowie der Havel zwischen Ferch, Ketzin und Deetz sind mit Urlaubs- und Ferieneinrichtungen verschiedener Art und Qualität besetzt. Um die Attraktivität des Havellandes für den Fremdenverkehr zu erhöhen, sollen an verschiedenen Orten vielfältige Freizeiteinrichtungen, wie Sportanlagen und Golfplätze, gebaut werden.