“Werte unserer Heimat”
Band Nr. 30
Um Oschatz und Riesa – Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten von Wellerswalde, Riesa, Oschatz und Stauchitz
Kurzbeschreibung:
Zwischen den Kreisstädten Riesa und Oschatz sowie südlich davon breiten sich zwei in der Naturausstattung ähnliche Räume aus: die Moränenplatte im Norden und das Lößhügelland im Süden. Eiszeitliches Lockermaterial bildet durch seine unterschiedliche Korngrößenzusammensetzung und Mächtigkeit die Voraussetzung für eine entsprechende Landnutzung.
Schon in urgeschichtlicher Zeit unterlag dieses gering bewaldete Gebiet der agrarischen Bewirtschaftung. Der ältere landwirtschaftliche Charakter widerspiegelt sich auch in den historischen Ortsformen: den Platz-, Gassen- und Zeilendörfern im Norden, den überwiegenden Bauernweilern im Süden und den Gutssiedlungen entlang der Wasserläufe. An Straßenübergängen über die Döllnitz entwickelten sich frühzeitig die Städte Mügeln und Oschatz. Dagegen erfolgte Riesas Aufschwung viel später in verkehrsgünstiger Kreuzungslage an der Elbe und der ersten deutschen Ferneisenbahn, wo sich um die Mitte des 19. Jh. die Schwerindustrie niederließ. Die Wirtschaftszentren Riesa - mit dem Rohrkombinat Stahl- und Walzwerk an der Spitze - und Oschatz - mit dem 1969 in Betrieb genommenen Glasseidenwerk - haben sich seit dem zweiten Weltkrieg ständig vergrößert. Sie sind aber nach wie vor von einem Agrarraum umgeben, der mit modernen technischen Mitteln bearbeitet wird und hohe Erträge, nicht zuletzt durch Spezialkulturen, liefert.
Dieses gesetzmäßige Wechselspiel zwischen Stadt und Land bildet einen der Akzente der einleitenden Überschau. Die Beschreibungen der Städte und Gemeinden liefern ausführliche Belege für ihre historischen und gegenwärtigen Strukturen. Über die Naturausstattung liest man beispielsweise bei den „Suchpunkten“ Elbtal, Jahnatal, Döllnitztal, Collmberg oder Hubertsburger Forst nach, wodurch der Leser wertvolle naturwissenschaftliche Informationen über wichtige Naherholungsgebiete erhält.